ISUV-report 164: Familienrecht & Familienpolitik aktuell: Trennung & Scheidung - Coronadivorce

In der neuen Ausgabe der Verbandszeitschrift des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht „ISUV-report“ sind die Erfahrungen und Auswirkungen der Coronakrise - „Coronadivorce“- Titelthema. Weitere Themen sind: „Leitlinien einer Sorgerechtsreform“, „Kinderbonus“, „Neues Verfassungsgerichtsurteil zum Versorgungsausgleich“, „Trennung vom Partner wegen Narzissmus? – Narrativ Narzisst“, „Scheidungsvereinbarung – warum beim Notar?“, „Aktuelle Rechtsprechung“, „Rechtstipps – Steuertipps“, „Leserforum“.  

Titelthema Coronadivorce: Rückblick – Ausblick – tiefere Bedeutung

Es war ein Schock und es ist weiterhin ein Schock. Die Auswirkungen waren nicht abzusehen. Heute wissen wir, die Coronakrise hatte und hat tiefe Auswirkungen auf Trennung und Scheidung, auf Trennungseltern, auf gemeinnützige Vereine und Verbände wie den ISUV. Wir haben uns nicht einfach weggeduckt.

Wir haben in einem „Corona Spezial“ auf der Homepage diese Fragen aufgegriffen und praktische Vorschläge gemacht. Das weiterhin aktuelle Thema oder besser die Aufgabe: Balance halten, beziehungsweise Balance finden in Krisensituationen. Wir griffen auf, was wir von Mitgliedern mitbekommen haben. Manchen ist die Decke vor Einsamkeit auf den Kopf gefallen, gleichzeitig wurden andere von ihren Kindern voll in Anspruch genommen, hatten Stress, was für eine gefährdete Beziehung abträglich ist. Wir haben versucht mit Online-Veranstaltungen unsere Mitglieder anzusprechen, die Resonanz war gut, aber eine Online Veranstaltung kann keine Live-Veranstaltung ersetzen, insbesondere wenn es um Trennung und Scheidung geht.

Schwerpunktthemen des Titelthemas: Coronadivorce elterliche Sorge, Umgang, begleiteter Umgang, Kurzarbeit – Kündigung, Auswirkungen auf Unterhalt, Problemgruppe Soloselbständige, Fragen und Unsicherheit, Lehren aus der Krise.

Wir zeigen auf: Die Krise ist und war, wie ein Brennglas: Unterhaltspflichtige und Unterhaltsberechtigte müssen flexibel reagieren, als Trennungseltern handeln, die Kinder im Blick haben – und auch den jeweils anderen Partner. Der Gesprächsfaden darf nicht reißen, Geduld und Ausdauer ist gefragt.  

Auf Seite 10 stellen wir unsere Leitlinien einer Sorgerechtsreform vor. Die Reform lässt leider auf sich warten. Zumindest haben wir unser Vorstellungen im Familienministerium vorgestellt. Auch wenn die Familienministerin in Aussicht gestellt hat, dass die Reform kommt, sachlich festgestellt, reicht ganz einfach die Zeit bis zu den Wahlen nicht.  

Auf der Seite 12 informieren wir zum Kinderbonus: Der Kinderbonus ist zusätzliches Kindergeld. Das wird zwischen den Eltern geteilt, das ist die rechtliche Situation. Der eine betreut, der andere zahlt, das ist die rechtliche Situation in Deutschland. Wer keinen Unterhalt zahlt, bekommt den hälftigen Kinderbonus nicht. Wer die Kinder betreut, indem er sie vor den Fernseher setzt, bekommt den hälftigen Kinderbonus trotzdem.  

Anhand eines Artikels in der WELT gehen wir der Frage (S.13/4) nach, „Wann muss ich mich trennen, wann ist meine Beziehung noch zu retten?“- Der „Vorwurf“, den wir oft hören: „Ich war mit einem Narzissten verheiratet“. Was ist ein Narzisst? Herrmann Hesse hat in einem seiner vielgelesenen Romane „Narziss und Goldmund“ zwei unterschiedliche Lebensentwürfe veranschaulicht, den narzisstischen und den asketischen. Sind diese unterschiedlichen Lebensentwürfe „ehetauglich, partnerschafts-kompatibel“? 

Im Artikel auf den Seiten 16/7 gehen wir anhand eine Falles der von Mitgliedern sehr oft geäußerten Frage nach: Ist das Ehe-Aus nicht ein privater Entschluss, den beide Ehe-malige privat regeln können/sollten, ihre Vereinbarungen sollten die Voraussetzungen für eine Scheidung vor dem Familiengericht sein? Wenn belegbare private Vereinbarungen getroffen wurden unter zwei mündigen Partnern, kann einer die einfach übergehen? – Die Problematik veranschaulichen wir anhand eines Falles.

 In der Kolumne gibt Professor Siegfried Willutzki, Ehrenvorsitzender des Deutschen Familiengerichtstages „Streiflichter“, ein „Inside“ des familiengerichtlichen Alltags in der Corona-Krise.

 Leserforum: Familienrecht erlebt & erstritten & erlitten

Hier werden Reaktionen von Lesern auf vorangegangene Artikel sowie Erfahrungen, Forderungen, Kritik von Mitgliedern veröffentlicht, die ein Schlaglicht auf Familienrecht und Familienrechtspraxis werfen. Die Schlagzeilen lauten: „Für wen zahle ich Unterhalt – für den Kredit“, „Ehevertrag ist wichtig“, „Gewalt ist kein Genderthema“, „Neue Wege im Kindesunterhaltsrecht – Gute Ideen, hoffentlich werden sie gehört“.  

Im Kaleidoskop auf der letzten Seite steht über allem der Humor, Menschliches, Allzu-menschliches. An erster Stelle steht die Geschichte von Tom, der auszog 1000 Pfund zu sammeln, mit 33 Millionen zurückkam und Ritter ward. Im Vergleich zu Sir Tom verblassen all die anderen Äußerungen von Promis.