Neuer Kontaktstellenleiter in Hamburg, Gordon Vett

Gordon Vett, neuer Leiter der ISUV-Kontaktstelle Hamburg, stellt sich vor.

Gordon, was ist dein biographischer Hintergrund?

Während und nach meiner Zeit an der Fachoberschule Sozialpädagogik habe ich Kinder mit Handicaps für das Stadthaushotel in Altona ausgebildet. Ein einzigartiges Projekt von wohlhabenden Eltern mit geistig und körperlich behinderten Kindern die eine Alternative zu den klassischen Behindertenwerkstätten für ihre und Kinder aus sozial schwachen Familien geschafft haben. Diese Sinn gebende Arbeit und ein Nebenjob in einer Wohneinrichtung für Behinderte sorgte dafür, dass ich mich für eine Zukunft im sozialen Bereich entschieden habe.

Mein Studium Sozialökonomie finanzierte ich mit Artikel für die UniWelt beim Axel Springer Verlag und freiberuflich bei mehreren Markt- und Meinungsforschungsinstituten.

Nach ca. 1000 Studien, an denen ich mitwirkte, bei denen es hauptsächlich darum ging Werbung zu optimieren, fehlte mir die Sinnhaftigkeit. Ich machte einen Cut und eine Ausbildung als Krankenpfleger. Dort habe ich dann auch 10 Jahre Berufserfahrung in der ambulanten Pflege und Psychosozialen Betreuung sammeln können, eine schöne und erfüllende Arbeit. Leider ist die Arbeit als Unterhaltspflichtiger und sehr viel Umgang mit einem Kleinkind unvereinbar.

Wie bist du auf ISUV gestoßen?

Bei Facebook habe ich den Pressesprecher Josef Linsler kennen gelernt.

Du kennst dich sehr gut im Sozialrecht aus, was ist der Hintergrund?

Dass meine Tochter und ich Anspruch auf Leistungen haben, war mir schon 2012 klar. Weil dieser sehr gering gewesen wäre und ich den bürokratischen Aufwand dafür nicht eingehen wollte, verzichtete ich. Erst durch einen Unfall, bei dem das Krankengeld nicht ausreichte, um die Doppelbelastung Unterhalt und Betreuung zu stemmen, habe ich ergänzende Leistungen beantragt.

Da Jobcenter, Anwälte, Beratungsstellen, Jugendamt oder die Öffentliche Rechtsauskunft ihrer Beratungspflicht nicht nur nicht nachgekommen sind, sondern auch noch falsch beraten haben, wurde mir klar wie vielen Menschen Leistungen vorenthalten werden und welche schwerwiegenden Konsequenzen das hat. Es blieb mir nichts anderes übrig als mich selbst da durchzukämpfen.

Wie und wo können betroffene ISUV-Mitglieder dich erreichen?

Am besten über hilfesozialrecht(at)isuv(dot)de. Von Mo. bis Do von 9 – 16 Uhr auch unter der Telefonnummer 0177/4743661.

Kontaktstellenleiter Gordon Vett hier mit der Bundestagsabgeordneten Dorothee Martin (SPD) im Bürgerhaus Hamburg Langhorn

Wir planen eine Serie mit dem Thema Schnittstellen von Sozialrecht und Unterhaltsrecht. Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen – auch aus der Mittelschicht - auf Grund der Preisexplosion und der Unterhaltserhöhung nicht mehr finanziell klarkommen.

Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, unterstützen beim Umgang mit den „Behörden“. Wir verweisen auch auf unser Projekt „Sozialrecht – Unterhaltsrecht – Temporäre Bedarfsgemeinschaft“: https://www.isuv.de/sozialrecht/