Richter leben gefährlich

Bei einer Urteils­verkündung im Amtsgericht Lüden­scheid hat ein 29-jähriger Angeklagter den Richter angegriffen, geschlagen und gebissen. Jetzt folgen Ermittlungen wegen des Ver­dachts der Kör­per­ver­let­zung, Sach­be­schä­di­gung und wegen Wi­der­stands gegen Voll­stre­ckungs­be­am­te. Dem Mann aus Lüden­scheid war ein Verstoß gegen das Betäubungs­mittel­gesetz zur Last gelegt worden.

Hergang des Geschehens

Als der Richter das Urteil verkündete, ist der Angeklagte plötzlich aufgestanden, dann über den Tisch des Richters gesprungen, ihn vom Stuhl gerissen und durch Schläge und einen Biss in die Hand verletzte. Auch ein Mitarbeiter des Amts­gerichtes ist von ihm geschlagen worden, als er versucht hat, dem Richter zu helfen.

Hilferufe von Zeugen hatten dann zwei zufällig im Gericht anwesende Polizei­beamte alarmiert. Ihnen ist es schließlich gelungen, den Lüdenscheider zu überwältigen, zu fesseln und in Gewahrsam zu nehmen. Dabei wurde auch einer der Polizisten in die Hand gebissen.

Der Richter und sein Mitarbeiter wurden zur Behandlung der Verletzungen ins Klinikum Lüden­scheid gebracht. Auch der Polizei­beamte musste im Krankenhaus versorgt werden, blieb aber dienst­fähig. Gegen den 29-Jährigen wird jetzt wegen des Verdachts der Körper­verletzung, Sachbeschädigung und wegen Widerstands gegen Vollstreckungs­beamte ermittelt. 

Quelle: dpa