Sterben "Herr" und "Frau" aus?

Es ist schon ein Knaller, auf den Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung verweist.  Der geneigte Leser ist schnell geneigt das Ganze als die Endstation - oder den letzten Krampf im Geschlechterkampf abzutun. Aber ist es das?

Der Experte Wolf Sieberichs, Brüsseler Jurist, wirbt jedenfalls dafür, die "sprachliche Zweigeschlechtlichkeit unserer Gesellschaft" zu beenden. Das Würde bedeuten Verzicht auf geschlechtsspezifische Anreden. verzichten, im Brief oder im Formular, geht es auch ohne "Frau" und "Herr"... Wirklich?

Das Ganze ist ernst und hat schon die Politik erreicht:

"Das ist allerdings, wie auch Sieberichs zugibt, im Fall der Ehe und der Lebenspartnerschaft schwierig: Eine Ehe können nur Mann und Frau eingehen~ eine eingetragene Lebenspartnerschaft nur zwei Personen des gleichen Geschlechts. Bedeutet das, dass ein Mensch mit unbestimmten Geschlecht eine Lebenspartnerschaft nur mit einem Partner gleichfalls unbestimmten Geschlechts eingehen darf? Diese Probleme wird der Gesetzgeber oder das Bundesverfassungsgericht noch klären müssen. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) erklärte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass eine "umfassende Reform" vonnöten sei."

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