Trennung - Scheidung: Konfliktlösung durch einen Mediator?

Anwältinnen und Anwälte vertreten die Rechte ihrer Mandantinnen bzw. Mandanten. Ein Mediator bzw. eine Mediatorin hingegen versetzt sich in die Perspektiven aller Beteiligten eines Konflikts und versucht, moderierend eine Lösung herbeizuführen, mit denen allen Beteiligten am Ende zufrieden sind. Im Gegensatz zum Anwalt ist ein Mediator nicht für die Lösung zuständig, sondern er unterstützt die Konfliktparteien dabei, selber eine Lösung zu finden.

Grundsätzlich kann sich jeder in Sachen Mediation ausbilden lassen. Juristen sind für diese Aufgabe prädestiniert, weil Menschen Hilfe in einem Konflikt oft zuerst bei einem Anwalt suchen. Der Anwalt – vorausgesetzt er hat eine Mediatorenausbildung  kann dann entscheiden, ob er anwaltlich tätig wird oder ob eine Mediation vielleicht doch der bessere Weg zur Konfliktlösung ist. Entscheiden muss er sich zu Beginn des Mandats: Hat er nämlich einmal begonnen, für eine „Partei“ zu arbeiten, darf er nicht mehr als allparteilicher, neutraler Mediator für beide Parteien tätig werden. In diesem Fall müsste jemand anderes die Mediation übernehmen.

Eigentlich ist Mediation bei Trennung und Scheidung die geeignete Methode, um Konflikte einvernehmlich zu regeln. Dennoch vertrauen die meisten Menschen dem Anwalt mehr als dem Mediator, obwohl letzterer kostengünstiger ist. Liegt es an mangelndem Vertrauen zwischen den Ehemaligen, an mangelnder Gesprächsbereitschaft, an mangelndem Selbstbewusstsein, …