Vater vor der Tochter als Pädophiler beschimpft - Jagdszenen in Bayern
Eigentlich wollte ich die folgende Meldung von SZ und Spiegel-online einfach verdrängen, um nicht in den Verdacht zu geraten, Pädophile zu unterstützen. Diese Meldung soll nicht einfach in den Weiten des Internets entschwinden, sondern hinterfragt werden:
"Ein Mann ist in der Anwesenheit seiner zehnjährigen Tochter als Pädophiler beschimpft und geschlagen worden. Die beiden waren zu Fuß in Freising bei München unterwegs, als der 50-Jährige von einer Gruppe überfallen wurde.
Drei junge Männer im Alter von 18 bis 23 Jahren waren dem Mann und seiner Tochter am Freitagabend gefolgt und hatten auch eine Anwohnerin auf die vermeintliche Situation aufmerksam gemacht.
Laut Polizei schloss sich die Frau gemeinsam mit einem Nachbarn dem Verfolgertrupp an. Schließlich sprach die Gruppe den Vater an und beschimpfte ihn als Kinderschänder. Der hinzukommende Freund der Anwohnerin schlug dem Familienvater sogar ins Gesicht.
Später stellte sich heraus, dass der Mann aus Ingolstadt mit seiner Tochter spazieren ging, weil sie sich die Zeit vertreiben wollten, in der seine Frau einen Fortbildungskurs absolvierte. Seine Frau klärte die Familienverhältnisse bei der Polizei auf. Laut SZ ermittelt die Polizei nun wegen Körperverletzung und Beleidigung."
Nach einigem Nachdenken drängen sich Fragen auf:
Wie kann es sein, dass junge Männer und eine Frau glauben einen Vater als Pädophilen outen zu können?
Was für ein Männer-, was für ein Vaterbild wurde vermittelt?
Gibt es einen medial suggerierten Generalverdacht, dass Männer/Väter potenzielle Gewalttäter, Kinderschänder sein können?
Handelt es sich um einen zu vernachlässigenden Einzelfall?
Wie hat das Mädchen diesen traumatischen Vorfall erlebt?
Bleibt bei ihr das Trauma des verletzten Urvertrauens zurück?
Außer der äußeren Verletzung, welche "inneren" Verletzungen erlitt der Vater?
Vätern und Mütter, die im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung des sexuellen Missbrauchs bewusst verdächtigt wurden, leiden auch nach Aufklärung des Missbrauchs mit dem Missbrauch noch Jahre später unter dem traumatischen Erlebnis.
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