Vom Ehegattensplitting zum Familiensplitting - bisher nur Gedankenspiel

 Wenn das keine gute Ankündigung ist: Das steuerliche Ehegattensplitting soll zu einem Familiensplitting umgebaut werden. Darin sind sich angeblich Familienministerin Kristina Schröder und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen einig. Allerdings haben beide noch unterschiedliche Vorstellungen.

Schröder möchte das bisherige Ehegattensplitting umbauen, aber nicht abschaffen. Die Änderungen sollen nicht dazu führen, dass kinderlose Eheleute und Ehepaare, deren Kinder aus dem Haus sind, nicht vom Splittingvorteil profitieren können.

Von der Leyen will das Familiensplitting so verändern, dass auch homosexuelle und  unverheiratete Paare mit Kindern davon profitieren. Sie sagt, es geht ihr um die Kinder. Alle Familien mit Kindern sollen den Splittingvorteil bekommen, egal ob sie in einer Ehe, einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft oder mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen.

Die Arbeitsministerin meint, dass das neue Familiensplitting langfristig nicht teurer sein werde als der Status Quo.

Allerdings spätestens da besteht Klärungsbedarf: Wie wird denn da gerechnet? Ehepaaren wird nichts genommen, Partnerschaften, nichteheliche Partnerschaften mit Kindern, Alleinerziehende  bekommen auch einen Splittingvorteil - und das soll nicht mehr kosten?-

Mit dem Ausbau des Ehegattensplittings zum Familiensplitting, der stärkeren Berücksichtigung von Kindern im Steuerrecht würde eine alte ISUV-Forderung umgesetzt.