Internationaler Männertag: Gleichstellungsdefizite von Männern ansprechen und angehen

Der internationale Männertag wird 20 Jahre alt. Er wurde 1999 in Trinidad und Tobago als International Men´s Day eingeführt. Was wurde erreicht? „Wenig, dieser Aktionstag blieb weitgehend unbekannt. Im Gegensatz zum Frauentag kommt er in den Medien so gut wie nicht vor. Es galt und gilt weiterhin das Axiom der unterdrückten Frauen und das Axiom der unterdrückenden Männer. Entsprechend wurden in den letzten 35 Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen, Gesetzen zur Gleichberechtigung von Frauen geschaffen. Gleichberechtigungsdefizite von Männern schafften es nicht auf die Agenda. Dabei gibt es nicht wenige, insbesondere im Familienrecht nach Trennung und Scheidung“, stellt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler fest. 

Insbesondere nach Trennung und Scheidung sind zu 90 Prozent Männer/Väter die Verlierer. Wenn die Mutter nicht will, kann der Vater nicht Vater sein, sondern nur Umgangsberechtigter. Ja, auch der Umgang kann ihm verweigert werden, wenn die Mutter nachhaltig manipuliert. Die Gerichte akzeptieren das als Kollateralschaden von Scheidung. Die Leitlinie ist nicht „Getrennt, aber Gemeinsam Erziehen“, sondern weiterhin Alleinerziehen, in 92 Prozent sind dies die Mütter. Erst jüngst wurde das Wechselmodell, das von gleichberechtigter Elternschaft auch nach Trennung und Scheidung ausgeht, vom Rechtsausschuss abgelehnt. Die dominierende Rolle von Frauen/Müttern bleibt unangetastet.

Männer/Väter sind auch materiell oft nach Trennung und Scheidung Verlierer. Viele von Ihnen leben auf dem Status von Sozialhilfeempfängern - und dies obwohl sie voll erwerbstätig sind. Als notwendigen Eigenbedarf dürfen die Zahlemänner gerade einmal 1080 EURO behalten. Das muss für Wohnung und existentiellen Bedarf reichen. Tut es aber oft nicht. In den 1080 EURO ist eine Wohnungspauschale von 380 EURO Warmmiete vorgesehen. Wer findet dafür in Großstädten eine angemessene Wohnung? Daher müssen manche Zahlemänner einen zweiten Job annehmen, damit sie über die Runden kommen.

Der Männertag kann auch Anlass sein, die immer wieder kritisierte Benachteiligung im Berufsleben zu hinterfragen. Jüngst traute sich dies der FDP-Abgeordnete des Berliner Senats Marcel Luthe mit einer parlamentarischen Anfrage. Und siehe da, er förderte erstaunliche Fakten zu Tage:

Es arbeiten mehr Frauen als Männer insgesamt in der Verwaltung, also in einer sicheren Stelle, 71 803 Frauen und 50 155 Männer. Frauen sind auch in den in den höheren Besoldungsstufen sehr ausgeprägt in der Überzahl. Im Bereich Bildung arbeiten 43 208 Menschen, davon sind 31 617 Frauen. Nur bei der Polizei, also dort wo man den Kopf hinhalten muss und die Gefährdung besonders hoch ist, sind die Männer in der Überzahl.

Auch unter den Beamten sind die Männer unterrepräsentiert: Nach Tarifstufe A13 und höher werden 6046 Männer, aber 9850 Frauen besoldet. Das Landesgleichstellungsgesetz, der Frauenförderplan, Frauenbeauftragte und die entsprechend fanatische Umsetzung haben neue Ungleichheit geschaffen. Männerverbände fordern ein entsprechendes Männergleichstellungsgesetz, Männerförderpläne, Männerbeauftragte, Männerquoten, … „Nach einigen Jahren kommen dann wieder Frauen und suchen nach Gleichstellung. Nein, das ist nicht der Weg Gleichstellung per Gesetz. Wie sich zeigt, schaffen Gleichstellungsgesetze neue Ungleichheit. Leistungsdenken nicht Gendergaga ist gefragt und wird von Frauen und Männern akzeptiert“, stellt ISUV-Pressesprecher Linsler fest.  

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