Familienpolitik - also doch nicht mehr als Gedöns?

ISUV-Vorsitzender Salchow stellt fest: "Unser Verband legt Wert auf klare Aussagen zur Familienpolitik, insbesondere auch, was Getrenntlebende und Geschiedene anbelangt. Es bedarf eines Bündels von steuerpolitischen Maßnahmen, damit Kinder und Eltern auf Grund von Trennung und Scheidung nicht in die Armut abrutschen, d. h. nicht einer oder beide "Ehe-maligen" zu Sozialfällen werden.
Salchow nennt in diesem Zusammenhang folgende Maßnahmen:
· Sind Kinder von Trennung und Scheidung betroffen, darf kein Elternteil nach Lohnsteuerklasse I - also wie ein Lediger - besteuert werden.
· Alle Kinder-Betreuungskosten - einschließlich der Aufwendungen zur Wahrnehmung des Umgangsrechts - müssen steuerlich abzugsfähig sein.
· Der Selbstbehalt muss deutlich angehoben werden, er sollte ein Drittel über dem Sozialhilfesatz liegen. Leistung für Kinder muss mehr "gewürdigt" werden.
Salchow kritisiert: " Unsere Politiker denken nur an die nächsten Wahlen.
Wo aber ist der Staatsmann, der an die nächste Generation denkt ? -
Statt Spekulationen über künftige Arbeitslosenzahlen oder Glasperlenspiele zum Abbau von Arbeitslosigkeit sind jetzt klare Aussagen zur Familienpolitik gefragt. Schließlich geht es um den Generationenvertrag, also um den Erhalt des Sozialstaats. Die Wirtschaft ist in hohem Maße von international-globalen Faktoren bestimmt, auf die die nationale Politik nur noch wenig Einfluss hat. Familienpolitik kann noch primär national bestimmt werden, sie ist also ein echter politischer Prüfstein."