Für ein modernes Familienrecht: ISUV legt Forderungen zur Bundestagswahl 2025 vor
Der ISUV – Interessenverband Unterhalt und Familienrecht – hat seine Forderungen für die anstehende politische Agenda formuliert. Mit konkreten Fragen und Forderungen wendet sich der Verband an die Politik, um auf die dringend notwendige Reform des Familienrechts hinzuweisen. Ziel ist eine bessere Unterstützung von Eltern und Kindern, gerechte Unterhaltsregelungen und der Schutz vor Altersarmut nach Trennung und Scheidung.
Die wichtigsten Forderungen im Überblick
- Modernisierung des Familienrechts: Die Reform des Familienrechts, die vom ehemaligen Justizminister Marco Buschmann angestoßen wurde, muss fortgeführt werden, um das Recht an gesellschaftliche Realitäten anzupassen.
- Familienrechtsreform: Die vorgelegten Eckpunkte zum Sorge- und Umgangsrecht sowie zum Kindesunterhaltsrecht sollen als Basis für weitere Reformen dienen. Der Verband fordert, dass sich die Parteien in die Pflicht nehmen, die in den Eckpunkten genannten gesellschaftlich notwendigen familienrechtlichen Änderungen zügig umzusetzen.
- Sozialverträgliche Selbstbehaltsätze: Angesichts ständig steigender Lebenshaltungskosten fordert ISUV eine realistische Anpassung der Selbstbehaltsätze in der Düsseldorfer Tabelle zusammen mit einer parallelen Anhebung der Mindestunterhaltssätze. Insbesondere müssen die regionalen Wohnkosten berücksichtigt werden.
- Kindesunterhalt und Betreuungsleistung: Unterhaltsregelungen sollen die Betreuungsleistung beider Eltern angemessen berücksichtigen. Insbesondere Eltern, die das asymmetrische Wechselmodell praktizieren, sollen fair behandelt werden.
- Vermeidung von Altersarmut: Geschiedene Personen müssen besser vor Altersarmut geschützt werden, etwa durch Unterstützung beim beruflichen Wiedereinstieg und transparente Mitteilungen zu Rentenanwartschaften.
- Freie Wahl der Betreuungsmodelle: Eltern sollen das für sie passende Betreuungsmodell frei und im Sinne des Kindeswohls wählen können – ohne finanzielle oder rechtliche Nachteile.
- Kindeswohl stärken: Familienrechtliche Entscheidungen müssen das Kindeswohl konsequent in den Mittelpunkt stellen. Zur Realisierung dieses Ziels sind Mediation und Coaching wichtige Hilfen.
- Qualitätssicherung bei Gutachten: Verbindliche Standards für Gutachter:innen sollen sicherstellen, dass familienrechtliche Entscheidungen auf objektiver und qualifizierter Basis im Interesse des Kindswohls getroffen werden können.
Appell an alle Parteien
„Die Politik muss endlich handeln und sich den Herausforderungen stellen, die Familien und getrenntlebende Eltern täglich bewältigen. Wir fordern klare Konzepte und konkrete Maßnahmen, die das Familienrecht gerechter, moderner und nachhaltiger gestalten“, betont die ISUV-Bundesvorsitzende Melanie Ulbrich.