Neuer ISUV-Bundesvorstand –Zwei Frauen an der Spitze - Einvernehmliche Trennung und Scheidung – „Trennungsfamilie“ statt Alleinerziehen – entsprechendes Update des Familienrechts

 Die neue Vorsitzende des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht (ISUV) ist Melanie Ulbrich (Frankfurt), langjährige Kontaktstellenleiterin und seit 6 Jahren schon Vorstandsmitglied. Ihre Stellvertreterin ist Maren Waruschewski (Oldenburg), Fachanwältin für Familienrecht, ISUV-Kontaktanwältin, Koautorin verschiedener juristischer Werke, vernetzt mit verschiedenen juristischen Organisationen.  Rechtsanwalt Ralph Gurk (Würzburg), langjähriger ISUV-Kontaktanwalt bleibt Schatzmeister. Neu im Vorstand ist Dr. Markus Mey (Hannover), Ingenieur und Unternehmensberater,  zuständig für Koordinierung interner und externer Kommunikation.  Weiteres Mitglied im Vorstand ist Klaus Bednorz (Fulda) langjähriger Kontaktstellenleiter zuständig für interne Organisation und Kommunikation. Zuständig für Rechtspolitik ist Rechtsanwalt Thomas Goes (Aschaffenburg), er ist Vorsitzender des Anwaltsvereins in Aschaffenburg und verbandsintern  Vorsitzender des ISUV-Kontaktanwaltsforums. „Wir haben zwar Arbeitsschwerpunkte, aber zentral für uns ist Teamwork, Brainstorming, denn so entstehen kreative nützliche Ideen, Hilfe zur Selbsthilfe für unsere Mitglieder“, betont Melanie Ulbrich.                                                                                                                        

Die neue Vorsitzende nennt als inhaltlichen Schwerpunkt des Verbandes: „Wir wollen und können einvernehmliche Lösungen fördern. Das habe ich in der Kontaktstellenarbeit oft erlebt. Wir wollen unseren Mitgliedern ISUV-Coaching, Mediation und Beratung von ISUV-Kontaktanwälten bieten und ihnen damit Möglichkeiten aufzeigen, Streitigkeiten beizulegen. Betroffenen in der Trennungssituation empathisch zuhören, sie zu verstehen und Zuversicht zu vermitteln sowie Wege aus Konflikten aufzuzeigen, dafür steht ISUV.“  

„Unser Leitbild ist die Trennungsfamilie, d. h. Kinder sollen bei Trennung keinen Elternteil verlieren. Wir wollen unsere Mitglieder so coachen, dass trotz Trennung Beide betreuen und Beide bezahlen.  Dabei geht es ISUV nicht um starre ideologische Modelle, sondern um individuelle praktische Lösungen: Betreuungsaufgaben teilen, so dass beide berufstätig sein können. Trennungsfamilie ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit, um Elternarmut und insbesondere auch Altersarmut zu vermeiden. Dazu ist auch ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig, das wir mit anstoßen wollen. Wir werden uns als Verband an den richtigen Stellen für ein Familienrecht einsetzen, das mehr auf Konsens als auf Auseinandersetzung angelegt ist.“  

„Eine Reform des Kindschaftsrechts ist erforderlich – gerade in Anbetracht der sich permanent ändernden Gesellschaft“, fordert die stellvertretende ISUV-Bundesvorsitzende Rechtsanwältin Maren Waruschewski. „Mein Wunsch ist es, die Perspektive Betroffener aufzugreifen und realistische kompetente juristische, aber auch sozial gerechte Lösungen zu entwickeln. Das gilt sowohl für gesetzliche Vorhaben als auch für die praktische Umsetzung. Gerade bei Kindschaftssachen stößt die Juristerei an ihre Grenzen. Es ist zwingend notwendig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten – bestenfalls mit Unterstützung öffentlicher oder ehrenamtlicher Stellen. Gerade der ISUV kann hier unterstützend aktiv einbezogen werden. Hier wird für die Betroffenen ein glaubwürdiges Angebot gemacht, sich an Menschen zu wenden, die Ähnliches erlebt haben.“

Dr. Marcus Mey wird zukünftig seine Erfahrung in der Unternehmens-Kommunikation im ISUV-Bundesvorstand einbringen. „Im Familienrecht steht unsere Gesellschaft vor großen Herausforderungen, die die neue Regierung mit tiefgreifenden Reformen angehen muss. Die zu erwartenden Veränderungen betreffen nicht nur unsere Mitglieder, sondern insgesamt einen großen Teil der Bevölkerung. Es gehört zu den vorrangigen Zielen unseres Verbands, die zu erwartenden Veränderungen durch eine auf Sachlichkeit ausgerichtete Kommunikation aktiv zu begleiten. Dazu wollen wir uns als Teil eines auf Kompetenz ausgerichteten Netzwerks präsentieren und uns sowohl in den beteiligten Fachkreisen als auch in den einschlägigen Medien entsprechend positionieren“, betont Mey.

 Rechtsanwalt Ralph Gurk als ISUV-“Schatzmeister“ steht vor dem Problem, dass „wir einen engen Finanzrahmen haben und manche guten gemeinnützigen Ideen aus finanziellen Gründen nicht umsetzen können“. Er betont und fordert: „Unsere gemeinnützige Arbeit muss mehr gefördert werden. Es ist mir unverständlich, wie manche Projekte für die Galerie gefördert werden, aber unsere gemeinnützige integrative Basisarbeit keine Anerkennung erfährt. Die Förderrichtlinien müssen transparenter werden.“  

Klaus Bednorz bringt langjährige Erfahrung als Kontaktstellenleiter mit. Er möchte „Aktive motivieren, neue Aktive gewinnen, die Kontaktstellen untereinander vernetzen, interne Vorgänge digitalisieren“. Er betont: „Es geht mir darum, unsere Kontaktstellenleiterinnen und Kontaktstellenleiter in die Lage zu versetzen, dass Sie Mitgliedern Hilfe zur Selbsthilfe bieten können. Ob Live oder Online, die Kontinuität unserer gemeinnützigen Information muss gesichert sein. Die Pandemie hat gezeigt, ISUV kann das.“  

Rechtsanwalt Thomas Goes leitet das Forum der über 250 ISUV-Kontaktanwälte. Er möchte Kontaktanwälte in allen EU-Ländern als Korrespondenzanwälte gewinnen. „ISUV-Kontaktanwälte sollen eine eigene Community mit eigenem Kodex bilden, entsprechend auf der Homepage präsent sein. Mir geht es um Kommunikation zwischen Mitgliedern und Anwälten. Im Familienrecht muss primär kommuniziert, leider bleibt in meinen Augen manchmal nur der juristische Weg. Kommunikation, Vermittlung, einvernehmliche Lösungen, das wollen wir unter ISUV-Kontaktanwälten fördern. Kontaktanwälte sollen ihre juristische Kompetenz einbringen und damit die ISUV-Informationen juristisch absichern“, hebt Goes hervor.