Podiumsdiskussion Christlich Demokratischer Juristen zum Vaterschaftstest

Der Bundesvorsitzende Michael Salchow fasst die Positionen des Verbandes zum geplanten Gentestgesetz zusammen:

"Wir vertreten die Auffassung, dass die DNA-Tests ein legitimes und kostengünstiges Mittel sind, die Identität des Kindes klarzustellen, wenn seitens des Vaters Zweifel bestehen. Im Vergleich zum üblichen Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft ist der Gentest kostengünstig und - wenn die Familiensituation ihn denn überhaupt nötig macht - sehr diskret durchgeführt werden, was im Interesse aller Beteiligten ist.

Der Gentest ist im Sinne des Kindeswohls, er stärkt Familien, er schafft Bindungssicherheit. Die Wahrheit macht alle Beteiligten frei, nicht zuletzt auch die Mütter. Schließlich dürfte es - auch für sie - nicht leicht sein, immer mit der Furcht zu leben, dass der Betrug eventuell doch ans Licht kommt.

Und gerade dann wäre die Reaktion des betroffenen Kindes und des Vaters wohl unberechenbar."

Bezüglich der Effizienz des Verbots meint Salchow:

"Es ist schlicht unmöglich, in einer globalen Welt DNA-Tests verbieten zu wollen. In Holland, in England und anderswo, natürlich auch in den USA, bieten schon heute Labors über Internet ihre Dienste an.

Hätte die Justizministerin nur ein bißchen Realitätssinn - und Einfühlungsvermögen -, dann wüßte sie:

Wen Identitätsfragen quälen, der schert sich nicht um Grenzen, einseitige Gebote und ideologische Bevormundung.

Nicht zuletzt geht es auch um sehr viel Geld, denn der biologische Vater muss Unterhalt zahlen."