Realitätsgerecht oder nur konfliktverschärfend - ein Gesetz nur für die Galer

Der ISUV-Vorsitzende Michael Salchow kritisiert: "Gerade in der Trennungs- und Scheidungssituation wirken die Bestimmungen dieses Gesetzes konfliktverschärfend und schaffen einseitige Machtpositionen. Leidtragende sind möglicherweise wieder einmal die Kinder. Die Entsorgung des Ehepartners kann nun ganz legal durch die Hintertür erfolgen."
Nach Auffassung Salchows ist Gewalt in Beziehungen ein unbedingt ambivalentes Phänomen, bei dem Aktion und Reaktion sehr eng zusammenhängen, bei dem Gut und Böse nicht ganz so einfach auszumachen sind. Es sei denn, man huldige fälschlich der Auffassung, dass jede Gewalt grundsätzlich männlich, dass jeder Mann ein potenzieller Gewalttäter sei (auch wenn sich SPD und Grüne vehement dagegen verwahren, daß es sich hier um ein "Anti-Männer-Gesetz" handelt).
Nach Auffassungen des Verbandes, der über Betroffene in über 50 Bezirksstellen und Kontaktanwälte im ganzen Bundesgebiet sehr nah "am Geschehen" ist, häufen sich die Fälle, in denen Männer von ihren Frauen nicht nur psychisch misshandelt, sondern ganz handfest verprügelt werden. Bestätigt werden dieses Feststellungen u.a. auch durch ein Gutachten von Prof. Bock, Universität Mainz, wonach "entgegen den Annahmen der Bundesregierung die Gewalt zwischen Partnern im wesentlichen zwischen Frauen und Männern gleich verteilt" sei. Natürlich trauen sich Männer aus Scham nicht so gern an dieÖffentlichkeit.
Der ISUV-Vorsitzende spricht daher von einem "Gesetz nur für die Galerie".
Es solle Aktivismus vorspiegeln, die "familienpolitische Nullnummer" verdecken.
"Wer Gewalt verhindern will, muss Familien materiell unterstützen. Schließlich hängen Armut und Gewalt sehr eng zusammen", meint Salchow.