Tag des Ehrenamtes: Für manche ein warmer Händedruck - für andere Silberne Löffel

Am internationalen Tag des Ehrenamtes, dem 5. Dezember, wird allen ehrenamtlich Aktiven dafür gedankt, dass sie einen wichtigen Beitrag für die soziale Integration der Gesellschaft leisten. Ob Dienst bei der Feuerwehr oder Engagement im Sportverein, in Wohlfahrtsverbänden, in gemeinnützigen Verbänden, Vereinen oder Selbsthilfegruppen, all diese altruistischen Aktivitäten entlasten den Staat und werden von Bürgern und Bürgerinnen dankbar angenommen. Dieses Engagement wird allerdings vom Staat sehr unterschiedlich gewürdigt. „Für die einen bleibt es beim warmen Händedruck, andere bekommen Silberne Löffel. Unser Leitbild ist die Trennungsfamilie, d. h. Kinder sollen trotz Trennung und Scheidung der Eltern ungehindert Kontakt zu beiden Eltern haben. Dafür engagieren sich bundesweit in 65 Kontaktstellen unsere ISUV-Aktiven. Ich frage mich schon, ist dieses Engagement weniger sozial integrativ als das Engagement für Alleinerziehen, das vom Familienministerium und auch von den Familienministerien der Länder massiv gefördert wird“, hinterfragt die ISUV-Vorsitzende Melanie Ulbrich. 

 ISUV setzt sich grundsätzlich für stärkere Förderung gemeinnütziger Verbände und Vereine ein. „Das gilt insbesondere jetzt, schließlich haben viele Ehrenamtliche in der Krise ihr Engagement, ihre Information, ihr Coaching online fortgesetzt und intensiviert. Die Digitalisierung macht auch vor ehrenamtlichen Einrichtungen nicht Halt. Gerade dies ist eine große fachliche und finanzielle Herausforderung“, hebt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler hervor. 

ISUV fordert Transparenz der Förderrichtlinien, klare Kriterien, das zivilgesellschaftliche Engagement für die jeweils betroffenen Menschen muss nachweisbar sein. „Förderungswürdig sollte Hilfe für Betroffene sein, nicht Veranstaltungen für die Galerie. Bei näherem Hinsehen stellt sich die Frage, wird die richtige opportune Gesinnung gefördert oder das tatsächliche gemeinnützige Engagement. Vielfach wird der Lobbyismus der Großkonzerne und Wirtschaftsverbände kritisiert. Faktisch besteht der auch bei gemeinnützigen Verbänden und Vereinen. Die einen dürfen mit silbernen Löffeln, die anderen müssen mit der Hand essen. Es fehlt die Transparenz, das Controlling seitens der Gesellschaft, der Medien. Gesetzte Narrative verhindern Recherche, Offenheit für Kritik“, beklagt Linsler.

Den Verband ISUV gibt es seit 45 Jahren. Er coacht Getrenntlebende und Geschiedene. Seine Handlungsmaximen sind: „Trennung – Scheidung: Chance zum Neuanfang“, Trennung – Scheidung: Einvernehmlich – im Sinne des Kindeswohls – kostengünstig“, Leitbild ist die Trennungsfamilie: „Getrennt, aber gemeinsam erziehen“. In bundesweit 65 Kontaktstellen engagiert sich der Verband und informiert in öffentlichen Veranstaltungen, in online Veranstaltungen, durch Broschüren, Ratgeber, durch die Vereinszeitschrift, durch Homepage, durch Foren. In Sozialen Medien, Presseerklärungen, Lobbyarbeit wirbt der Verband für ISUV-Ziele und Positionen. ISUV coacht seine Mitglieder in der Trennungsphase nach dem Motto „Geschiedene helfen Geschiedenen“, indem „Hilfe zur Selbsthilfe“ vermittelt wird.