Zweiter Muttertag in Zeiten der Pandemie – Muttertags-Bonus für Mutti

An jedem zweiten Sonntag im Mai ist Muttertag – auch dieses Jahr wieder, der zweite Corona-Muttertag, ein denkwürdiger Muttertag mit Kontaktsperren. Daher können mehr Menschen „ihre“ Mutter nur virtuell besuchen. Nach einem Jahr Corona kommt dem Muttertag eine besondere Bedeutung zu. Kinder mussten rund um die Uhr beschult und betreut werden, oft überwiegend von der Mutter, manchmal allein von der Mutter. Eltern, insbesondere Mütter waren auf sich allein gestellt, Betreuungsleistungen des Staates fanden kaum statt. „Statt warmer Worte im Podcast oder Presseerklärungen wäre ein Muttertags-Bonus eine informelle solidarisch-respektvolle Geste des Staates gegenüber den Müttern, die quasi staatliche Aufgaben übernommen haben. Der Bonus kann ein Gutschein sein nicht für Amazon oder Zalando, sondern solidarisch einzulösen – sobald möglich - vor Ort bei den vielen jetzt geschlossenen Gaststätten, Restaurants, Geschäften“, regt der ISUV-Vorsitzende, Rechtsanwalt Klaus Zimmer an.   

Da Enkulturation und Sozialisation ein Jahr lang von den Eltern, von Müttern allein geleistet werden mussten und weiterhin müssen, stießen und stoßen Eltern an Grenzen, sind überlastet, überfordert.  „In der Krise hat sich gezeigt, dass Alleinerziehende schnell überfordert sind. Überall dort, wo Mütter und Väter gemeinsam betreuen, ging und geht es Kindern und Eltern besser“, hebt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler hervor und fordert: „Die Lehre aus der Krise kann nur sein, Kooperation von Eltern nach Trennung und Scheidung durch Familienrecht und Familienpolitik fördern, Alleinerziehen – wenn nur irgendwie möglich - vermeiden.“ Der Verband stellt fest, dass auf Grund des höheren Betreuungsaufwands Trennungseltern stärker kooperiert haben, weil Betreuung und Berufstätigkeit sonst nicht zu leisten waren.  

Ein Jahr Pandemie hat das typisch deutsche traditionelle Idealbild „der Mutter“ - „Nur eine Mutter weiß allein, was lieben heißt und glücklich sein.“- gestärkt. „Es hat sich aber gerade in der Pandemie gezeigt, dass es viele Mutterrollen gibt, die auch intensiv ausgelebt wurden“, stellt Linsler fest und umreißt die Spannbreite: „Das reicht von der einfühlsam verständnis-, liebe- und humorvollen Mutter, quasi dem Fels in der Pandemie-Brandung, bis hin zur Umgangsverweigerin, die die Krise als Vorwand genutzt hat Betreuung und Umgang rücksichtslos zu streichen.“

 „Wie auch immer und wo auch immer, sollten Kinder und Väter Müttern - nicht nur am Muttertag, aber da besonders - für Betreuung, Dienste und Empathie danken. Nicht nur mit Blumen, einer Karte und etwas Süßem danken, sondern der Mutter das schenken, was sie gerade im Pandemie-Jahr geschenkt hat, nämlich Zeit und Zuwendung. Ich kann mir vorstellen, so manche Mutter wartet gerade auf diese Aufmerksamkeit und schätzt sie“, empfiehlt der ISUV-Vorsitzende Klaus Zimmer.