Altersarmut endlich aktiv angehen – Geschiedene oft betroffen  

Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) kritisiert, dass Altersarmut verdrängt und die damit verbundenen Probleme nicht angegangen werden. Geschiedene sind davon oft betroffen, betont der Verbandsvorsitzende Rechtsanwalt Ralph Gurk: „Wenn bei einer Scheidung die Rentenansprüche im Zuge des Versorgungsausgleichs geteilt werden, ist vielfach Altersarmut vorprogrammiert. Die betrifft insbesondere ältere Paare, die sich nach langer Ehezeit scheiden lassen und über einen längeren Zeitraum nur ein Ehepartner gearbeitet hat. ISUV fordert, dass der Staat die Betroffenen aufklärt und Rahmenbedingungen schafft, die bei entsprechender Eigeninitiative der Betroffenen Altersarmut verhindern beziehungsweise zumindest abfedern.

Der Zuverdienst auch im Rentenalter muss attraktiver werden. Nach Auffassung von ISUV müssen die Zuverdienst-Grenzen für Rentner fallen. Zuverdienst muss zwar besteuert werden, aber er muss sozialabgabenfrei sein. Schließlich haben die Menschen schon in der Zeit ihrer Erwerbstätigkeit Sozialabgaben geleistet. „Der Zuverdienst muss attraktiv sein, schließlich greifen die Rentner und Rentnerinnen mit dem Zuverdienst dem Staat unter die Arme.“, meint ISUV-Pressesprecher Josef Linsler.

ISUV fordert eine Aufklärungskampagne über sichere und attraktive Geldanlagen, die Rendite abwerfen. „Das jüngst ins Leben gerufene Projekt Marktwächter ist ein richtiger Schritt. Allerdings ist es falsch die Verbraucher bei der Produktauswahl allein zu lassen. Die negativen Erfahrungen mit der Riester-Rente zeigen dies. Es muss verhindert werden, dass sich Banken und Versicherungen am Notgroschen der Menschen bereichern können, wie dies bei der Riester-Rente der Fall war und ist“, stellt Linsler fest.

Der Verband fordert einen Anlagefonds nach dem Vorbild von Norwegen und Schweden, der verstärkt in Aktien investieren kann, weil diese auf Dauer gesehen die größte Rendite abwerfen. Dieser Staatsfonds muss von börsenerfahrenen Anlagestrategen gemanagt werden, die von Banken und Versicherungen unabhängig sind. „Das muss jetzt angegangen werden. Ansonsten fressen die Negativzinsen der EZB die Ersparnisse der Menschen weiter auf, was einen weiteren Schub der Verarmung auslöst.“, fordert Linsler. Im Übrigen müsse der Staat bei seinen Ausgaben schon jetzt miteinplanen, dass er die Renten die nächsten Jahrzehnte verstärkt subventionieren müsse.

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