Armutsrisiko Scheidung

ISUV weist darauf hin, dass Getrenntlebende, Geschiedene, Unterhaltszahler und Alleinerziehende sehr oft mittelfristig und nicht selten auch langfristig in einer materiell und psychisch sehr angespannten Lebenslage sind. Aber darauf geht die Ministerin nicht ein. Dabei ist es unbestritten, dass mit Trennung und Scheidung ein hohes Armutsrisiko verbunden ist.
"Wer Armut von Kindern vermeiden will, muss auch Halbfamilien, Alleinerziehende und Unterhaltspflichtige fördern", stellt der ISUV-Vorsitzende Michael Salchow fest.
Nach Auffassung des Verbandes müssen Halbfamilien mit Familien gleichgestellt werden. Familie ist nach Auffassung Salchows "überall dort, wo Unterhalts-, Erziehungs- und Sozialisierungsleistungen für Kinder erbracht werden, dort wo man sich kennt, wo man familiär - vertraut - miteinander umgeht. Diese sozialen Leistungen sind nicht abhängig vom Ehering. Vielmehr müssen sie automatisch überall dort erbracht werden, wo Kinder leben."
Damit die familienpolitische Schieflage von Halbfamilien beseitigt wird, fordert der ISUV-Vorsitzende Michael Salchow eine umfassende Steuerreform:
"Kindesunterhalt darf nicht länger besteuert werden. Alternativ dazu wäre denkbar, dass auch beide Halbfamilien insgesamt in der Steuerklasse III bleiben. Notwendig ist auch ein Unterhalts- und Umgangsfreibetrag. Was ist denn das garantierte Umgangsrecht des Kindes wert, wenn ein Elternteil es sich nicht leisten kann, die Kinder abzuholen?"