Ergraute Gesellschaft - ohne Kinder keine Zukunft

Was soll der Aufschrei? Was das Statistische Bundesamt enthüllt hat, war doch eigentlich jedem schon seit Jahren klar: Deutschland ist kein Kinderland. Die Verantwortlichen taten auch alles dazu, um den Spaß an Kindern zu verderben. Seit den sechziger Jahren entwickelten sich zwei Lebenswelten, Menschen mit Kindern und Menschen ohne Kinder. Kinder sind zum wichtigsten Armutsrisiko geworden. "Es gibt schon genügend unbeherrschbare Risiken in der Risikogesellschaft, warum sich also dann noch ein "beherrschbares" Risiko antun? Immer wieder haben wir auf die Defizite der Familienpolitik hingewiesen, passiert ist nichts außer Kosmetik und Sonntagsreden. Generationensolidarität wurde und wird auf Kosten von Menschen mit Kindern gelebt.", kritisiert der Vorsitzende des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht(ISUV) Josef Linsler.

ISUV macht ein buntes Kaleidoskop von Gesetzen, unterlassenen sozialen Maßnahmen, ideologischen Vorgaben, Werten und Leitbildern dafür verantwortlich, dass die deutsche Gesellschaft schon ergraut ist und weiter ergrauen wird:


ISUV macht ein buntes Kaleidoskop von Gesetzen, unterlassenen sozialen Maßnahmen, ideologischen Vorgaben, Werten und Leitbildern dafür verantwortlich, dass die deutsche Gesellschaft schon ergraut ist und weiter ergrauen wird:
- Da ist ein Familienrecht, das Menschen bestraft, wenn ihre Ehe nicht mehr glücklich ist und sie sich trennen. Wie in keinem Land muss lange und viel Unterhalt gezahlt werden. Da werden Väter rechtlos gemacht gegenüber dem eigenen Kind. Da werden Geschiedene mit Kindern wie Ledige besteuert. Da kassiert der Staat nach dem Versorgungsausgleich die halben Rentenansprüche, wenn ein geschiedener Partner früher stirbt. Trennen statt familiale Netzwerke mit den Kindern erhalten und fördern, das war und ist noch weitgehend Leitlinie des Familienrechts. "Wir haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder den Blick über die Grenzen angemahnt, insbesondere nach Skandinavien, dort hat man mit gezielten Maßnahmen die Geburtenrate erhöht.", stellt Linsler fest.
- Es fehlen die Kinder der Mittelschicht, die Kinder von den Menschen, die Sozialisation und Enkulturation leisten, die Ausbildung fördern und selbst bezahlen. Der Ausbau der Kinderbetreuung begann zu spät und wird zu wenig gefördert, ist zu teuer. In der Wirtschaft muss mehr Rücksicht auf Eltern genommen werden, Wiedereingliederungsmaßnahmen für Eltern, Flexibilisierung bei denÖffnungszeiten von Betreuungseinrichtungen, steuerliche Anreize für Bildungs- und Kulturmaßnahmen. "Mehr direkte Förderung von Kindern, mehr finanzielle Gerechtigkeit für Menschen mit Kindern, all diese Maßnahmen dokumentieren höhere Wertschätzung für Kinder.", hebt Linsler hervor.
- ISUV kritisiert die offiziellen ideologischen Vorgaben, die vorschreiben, was "richtige Familie" ist: Vater, Mutter und zwei Kinder, das ein Leben lang, ... all diejenigen, die von dieser Norm abweichen, sind "gescheiterte Menschen", wie dies jüngst Kardinal Marx ausdrückte. Diese Ideologie hat sich als Leitbild über Jahrzehnte bis heute gehalten haben. Die Realität, die Vielfalt der Familienformen wird dort nicht als gleichberechtigt anerkannt. Seit Jahrzehnten fordert der ISUV ein Steuersystem, dessen Maßstab die familialen Leistungen sind - nicht der Ehering. "Familie ist dort, wo Kinder sind, dort, wo man familiär - vertraut - miteinander umgeht, dort, wo man füreinander sorgt und so den Staat entlastet.", definiert Linsler Familie und fordert: "Gleiche steuerliche und sozialrechtliche Bedingungen/Ansprüche für jede Familienform, die Kinder betreut. Es geht nicht um die Familie, sondern um die Kinder."
- Ein weiterer Aspekt sind die Leitbilder von Mann und Frau, der "Lifestyle", der in den vergangenen Jahrzehnten vermittelt wurde: Cool und trainiert sein, der makellose Körper statt Kinder, geile Karre statt Kinder, kalter Ästhetizismus gepaart mit Narzissmus, die Suche nach Mr. oder Mrs. Right für die "richtigen" Kinder, die Angst/Verunsicherung der Männer sich zu binden wegen des Scheidungsrisikos...Und dann gibt es da noch Botschaften wie z.B. jüngst zu lesen: "Eltern stehen "emotional verwahrloster dar als kinderlose Paare".  "Wir stellen fest, Männer und Frauen wollen den Statusschock einer gescheiterten Beziehung auch im Interesse der Kinder vermeiden. Ein wichtiger Ansatz für einen Paradigmenwechsel: Beide Ehe-malige betreuen die Kinder weiter im Rahmen eines Wechselmodells, beide sind weiterhin berufstätig, das Einkommen wird je nach Bedarf und Leistung transparent verteilt.", fordert Linsler.
Damit Deutschland "aus der Tristesse einer ergrauten Gesellschaft" herauskommt, fordert ISUV die Orientierung an skandinavischen Maßnahmen und Modellen sowie eine "gezielte Einwanderungspolitik, wie sie Australien, Neuseeland oder die Schweiz schon seit Jahrzehnten erfolgreich betreiben. "Wir brauchen eine Willkommenskultur für Familien mit Kindern, die sich in unserer Gesellschaft integrieren wollen."(Linsler)

KONTAKT:
ISUV-Bundesvorsitzender Josef Linsler
Ulrichstr. 10
97074 Würzburg
Tel.: 0931/66 38 07
Mobil 0170/45 89 571
j.linsler@isuv.de

ISUV-Pressesprecherin Caroline Kistler
Fachanwältin für Familienrecht
Maximilianplatz 17
80333 München
Tel. 089/59 99 73 73
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