Muttertag - mehr als Marketing

Der Muttertag hat in Deutschland eine ambivalente Tradition. Zuerst wurde er ganz unpolitisch 1922/23 durch den Verband der Blumengeschäftsinhaber als "Tag der Blumenwünsche" eingeführt. Die Nazis erklärten den Muttertag zum Feiertag, zum "Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter". Praktisch bedeutete dies dann, die Mutter sollte möglichst viele Kinder gebären, dafür wurde ihr dann das "Ehrenkreuz der Deutschen Mutter" verliehen.

Das Bild von der Mutter, das ist deutsche Tradition, das ist ein Mythos, der sich über die Jahrhunderte bildete und der auch heute noch gerne gepflegt wird. "Kein Herz kann lieben wie ein Mutterherz.", dichtete Friedrich von Bodenstedt im19 Jahrhundert. Adelbert von Chamisso setzte da gar noch einen drauf: "Nur eine Mutter weiß allein, was lieben heißt und glücklich sein." Dieser Müttermythos mag im Kopf so manches Gutachters oder Familienrichters auch heute noch mitschwingen, die Rolle der Mutter wird aber ganz nüchtern gesehen.

"Mütter und Väter halten durch die Kinder die Gesellschaft und den Sozialstaat am Leben. Für diese gemeinnützige Leistung verdienen sie viel mehr Respekt und praktische Unterstützung, dies kann die Erhöhung der Rentenanwartschaften pro Kind sein oder der Ausbau von Betreuungseinrichtungen. Möglicherweise trauen sich dann wieder mehr Frauen Mütter zu werden.", fordert der ISUV-Bundesvorsitzende.

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