Rentensystem benachteiligt Familien - Kinder zahlen drauf - Abhilfe durch ein Drei-Säulen-Modell aus Basisrente, Kinderrente und Sparrente?
Wir haben in vielen Presseerklärungen schon seit Jahren hingewiesen: Familien werden bei der Rente benachteiligt. Sie erziehen die Beitragszahler von Morgen, zahlen während dieser Zeit weniger in die Rentenkasse ein und erhalten dann im Alter weniger Rente. Das ist nicht nur grob ungerecht, sondern auch ein Fehler im gegenwärtigen Rentensystem.
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt nun unsere Kritik: Jedes Kind bringt der Rentenkasse einen Überschuss von 77.000 Euro / Erziehungsleistungen von Eltern werden nicht angemessen anerkannt / Druck auf Rentensystem steigt ab 2030 sprunghaft
Ein heute 13-Jähriger wird im Laufe seines Lebens durchschnittlich 77.000 Euro mehr in die Rentenkasse einzahlen als er selbst an Rente beziehen wird. Seine Eltern jedoch haben davon wenig. Zwar haben sie mit der Gründung einer Familie und ihrer Erziehungsleistung der Rentenkasse diesen Überschuss erst ermöglicht. Aber weder erhöht sich dadurch ihre eigene Rente wesentlich, noch zahlen sie weniger Beiträge als Kinderlose. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Sie bezeichnet die heutige gesetzliche Rentenversicherung (GRV) als ""nicht familiengerecht"" und sieht dringenden Reformbedarf.
Quelle Bertelsmann Stiftung - mehr Information hier
Die Experten schlagen ein Drei-Säulen-Modell aus Basis-, Kinder- und Sparrente zur Sicherung des Rentensystems vor.
- Säule: Das jetzige Rentensystem bleibt bestehen, jedoch werden die Beitragssätze eingefroren auf dem jetzigen Stand.
- Säule: Eltern erhalten eine Kinderrente, wenn sie selbst in Rente sind, d.h. für jedes Kind einen bestimmten Betrag, unabhängig vom Einkommen. Finanziert werden soll diese Kinderrente entweder durch Steuern oder aus Beiträgen, die von allen Einkommen eingezahlt werden müssen.
- Säule: Weil die Basisrente in der Regel nicht mehr ausreicht, „müssen“ alle Rentner sparen, d. h. „Riestern“ wird jetzt zur Pflicht. Wer ein Kind bekommt, muss ein Drittel weniger zahlen/“sparen“. Wer also drei oder mehr Kinder hat muss nichts zahlen – oder bekommt sogar schon eingezahlte Beträge bei der Geburt von Kindern zurück.
Ist das eine Lösung oder nur ein „Modell“? In jedem Fall muss etwas geschehen, wenn nicht bald Millionen von Menschen in die Altersarmut abrutschen sollen.