Rituale, Rituale - von der Wiege bis zur Bahre

Als hätten wir es nicht gewusst, die Familie prägt uns. Jetzt wissen wir es noch genauer dank einer repräsentativen Umfrage der GfK Marktforschung. Jetzt ist es amtlich, was uns eigentlich prägt, sind die Rituale, die in einer Familie von frühester Kindheit an praktiziert und deswegen verinnerlicht werden. Muss das die Familie leisten oder kann das auch eine andere Gruppe, in der der Mensch lebt? Interessanter noch die Frage, wie die Gesellschaft und ihre Wertsetzungen die Rituale beeinflussen und verändern.

Das gemeinsame Frühstück am Wochenende, ein Abschiedskuss an der Wohnungstür, eine Gute-Nacht-Geschichte für die Kinder: Drei von vier Bundesbürgern (73,7 Prozent) sind Rituale in der Familie sehr wichtig, weil sie ihnen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln. Jeder Zweite (50,3 Prozent) pflegt dabei das gemeinsame Frühstück, Mittag- oder Abendessen mit der gesamten Familie oder dem Partner. Für 43,8 Prozent gehört der Begrüßungs- oder Abschiedskuss fest zum Alltag. Neun von zehn Männern und Frauen (88,2 Prozent) sind davon überzeugt, dass vor allem für kleinere Kinder Rituale sehr wichtig sind, da sie ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. 42,1 Prozent der Deutschen pflegen nach eigenen Angaben noch heute bestimmte Rituale aus ihrer Kindheit. In Haushalten, in denen Kinder bis 15 Jahre leben, ist die Bedeutung von gemeinsamen Gewohnheiten noch deutlich höher: Hier liegen knapp zwei Dritteln (64,6 Prozent) gemeinsame Mahlzeiten mit der ganzen Familie am Herzen, mehr als die Hälfte verabschiedet sich mit einem Kuss (52,1 Prozent), nahezu jeder Zweite pflegt Rituale mit den Kindern wie das Vorlesen von Gute-Nacht-Geschichten oder Singen (48,7 Prozent).

Quelle: "Apotheken Umschau"