Scheidung und Glück
Bleiben wir beim Heiratsmarkt, beim Heiratsmarkt Hochschule. Forscher haben es wieder einmal ans Tageslicht gebracht. Weiterführende Schulen und Hochschulen sind nach neuen Erkenntnissen von Forschern der Universitäten Bamberg und Bremen die Heiratsmärkte moderner Gesellschaften. Immer häufiger träfen junge Leute ihre Ehepartner in der Schule, an der Universität oder in Studentenlokalen. Ein Grund dafür sei die lange Ausbildungszeit heutzutage. Schlechter ausgebildete junge Leute, die früh die Schule verließen, hätten damit zugleich immer geringere Chancen einen hoch qualifizierten Lebenspartner zu finden. Die Forscher verglichen immerhin Partnerschaften in 13 Ländern. €” Wer also die längste Ausbildungszeit in Anspruch nimmt, hat also die beste Chance den "besten" Lebenspartner zu finden? Ein typisch deutsches Forschungsergebnis, ein typisch deutscher Forschungsgegenstand?
Kommen wir von "Maxi" zu "Mini". Auch Mini ließ forschen und die forschen Forscher kamen wieder zu einem sensationellen Ergebnis: Immer mehr Frauen pfeifen auf den Altersunterschied und lassen sich auf eine Partnerschaft mit einem wesentlich jüngeren Mann ein. Nach den Mini-Ergebnissen leben schon 29 Prozent der Frauen zwischen 25 und 45 mit einem jüngeren Partner zusammen. Die Umfrage der Zeitschrift belegt, dass 67 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe glauben, ein viel jüngerer Freund könne positiv für das Liebesleben sein. Die Perspektiven einer solchen Beziehung werden ebenfalls von einer deutlichen Mehrheit positiv beurteilt: 60 Prozent der Frauen meinen, dass der Altersunterschied unwichtig sei, weil es in keinem Alter eine Garantie für ewige Liebe gebe, und für weitere 25 Prozent spielt das Alter bei wahrer Liebe keine Rolle. Nur elf Prozent sagen, die Partnerschaft eines jüngeren Mannes mit einer wesentlich älteren Frau könne nie gutgehen. €” Warum eigentlich nicht, wo sich Herz zum Herzen findet, wo sich Geld zum Gelde findet...
Auch das gehört in den Report 100, wir stellen es zwar in Frage, aber wir stellen es dennoch fest: Alte Liebe rostet nicht... Die zweite Chance in der Liebe steht nicht nur bei prominenten Paaren derzeit hoch im Kurs. Eine ZDF-Dokumentation zeigte zumindest anhand von drei Paaren, die Scheidung hatte sie nicht glücklicher gemacht. Und als sie sich wieder sahen und miteinander sprachen, funkte es SOS und daher liebten sie sich wieder und sie heirateten wieder... Es ist uns natürlich sehr wohl bekannt, dass Sie, liebe Mitglieder, sich jetzt fragen: Wie ist das möglich? Womit eigentlich nur bewiesen ist, dass nichts unmöglich aber fast alles möglich ist in Sachen menschlicher Beziehungen. Und das ist doch eine positive Nachricht, denn nichts ist schöner als die echten überraschungen.
Am Ende nun die positivste aller positiven Nachrichten: 73 Prozent der Deutschen haben ein erfülltes Sex-Leben mit ihrem Ehepartner. Ans Licht förderte dies Readers Digest, natürlich ganz empirisch mittels einer Umfrage. Drei der entscheidenden Kriterien für ein vollkommenes Liebesleben: Der Partner muss sexuell attraktiv sein (83 Prozent), man redet mit ihm oder ihr über die intime Zweisamkeit (79 Prozent), und für die zärtlichen Begegnungen ist ausreichend Zeit vorhanden (68 Prozent). Für die Zufriedenheit in der Ehe spielt der Sex ganz klar eine wichtige Rolle - in jungen Jahren, aber auch für die Älteren. So sagten 65 Prozent der Befragten über 60 Jahre und 62 Prozent jener, deren Ehe schon über 40 Jahre besteht, sie hätten mit ihrem Partner ein erfülltes Sexleben. Zum Vergleich: In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sagen dies 88 Prozent. Ist also das Sex-Leben in der Partnerschaft Dreh- und Angelpunkt der Beziehung? Nein, Sex das ist es nicht allein, zum Glück tragen auch noch Faktoren wie "mit dem Partner über alles reden können" (87 Prozent), "gemeinsam Probleme lösen" (90 Prozent) oder "vom Partner respektiert werden" (95 Prozent) bei. Wie zufrieden Verheiratete mit ihrem Liebesleben sind, hängt auch mit ihrem Konto... €” wir unterbrechen hier ganz bewusst, dies ist keine positive Nachricht und verweisen ausdrücklich auf den Grundsatz: Wo sich Herz zum Herzen findet...
Einen kleinen Tipp wollten wir Ihnen eigentlich schon mit auf den Weg geben, wenn Sie jetzt in Urlaub fahren. In "Brigitte" stand zu lesen, was über den Verlauf einer Beziehung entscheidet. Der Morgen nach der ersten gemeinsamen Nacht entscheidet über den weiteren Verlauf einer Beziehung. "Ein Paar, das am ersten Morgen keine zärtlichen Worte ausgetauscht hat, wird es auch später nicht tun", erklärt der französische Soziologe Jean-Claude Kaufmann, immerhin Dozent an der Pariser Sorbonne. Laut Kaufmann werden am Morgen danach die Weichen für die Zukunft gestellt. Man einige sich auf Verhaltensweisen, ohne es zu merken, meint der Gesellschaftswissenschaftler. Ein Beispiel sei das Autonomieverhalten, während sich manche Frau völlig der Liebe hingebe, versuche mancher Mann, seine Gefühle durch Flucht - ins Badezimmer, zum Brötchenholen - zu vertuschen. Er brauche einen Moment der Reflexion, der Distanz. Auch wenn später daran noch herumgedoktert werde, beispielsweise der Mann von der Frau auf sein Verhalten angesprochen werde, die grobe Richtung bleibe. Was will uns Jean-Claude damit sagen? Am Morgen die Frau aus ihren Träumen abholen, nicht herausreißen!