Scheidungsstatistik 2010L: Den Fokus auf die 145 000 betroffenen Kinder richten
Der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler hebt hervor: "Für Erwachsene ist die Scheidung immer über kurz oder lang Befreiung und Chance zum Neuanfang. Kinder erleben den Prozess oft genau umgekehrt, für sie bedeutet die Scheidung der Eltern immer einen schmerzlichen Einschnitt, den manche nie verwinden, insbesondere wenn mit der Scheidung auch der Verlust eines Elternteils verbunden ist. Für die Kinder bedeutet die Scheidung der Eltern vielfach, Armut, Schulversagen, Angst, Statusschock, Neuanfang in einer neuen Umgebung, Verlust von Freunden, emotionale Vernachlässigung, weil die Eltern mit sich selbst oder mit der neuen Partnerschaft beschäftigt sind. Dem Schicksal von Scheidungskindern muss in jeder Hinsicht mehr Beachtung geschenkt werden, mehr Engagement für gemeinsame Elternschaft nach der Trennung seitens Jugendamt, Justiz und Eltern ist gefragt."
"Dass Ehen immer länger halten, auch wenn sie nur noch auf dem Papier bestehen, verwundert nicht. Wir erleben eine Risikogesellschaft, Menschen fühlen sich bedroht durch Finanzkrise, Eurokrise, ... Zukunftsangst macht sich breit, insbesondere die Angst vor Altersarmut, objektiv gesehen ist die mehr als berechtigt. Lässt sich ein Paar mit klassischer Rollenverteilung nach zwanzig Jahr scheiden, so ist in 80 Prozent der Fälle Altersarmut vorprogrammiert. Angst vor Einsamkeit, Armut und sozialem Abstieg nach oder wegen der Scheidung nimmt zu. Paare lassen sich heute erst scheiden, wenn der Leidensdruck so groß wird und einer von Beiden oder gar Beide krank werden, was eine Trennung unausweichlich macht. Grundsätzlich wird aber Ehe/feste Partnerschaft als sicherer Hafen erlebt, der angestrebt wird.", stellt Linsler fest.
Im Hinblick auf weitere Entwicklungen und Trends meint Linsler: "Auch die Reform des Unterhaltsrechts hat sicher auch eine Ehe stabilisierende Wirkung. Inzwischen ist sehr wohl bekannt, dass die Lebensstandardgarantie gefallen ist, man muss sich wieder auf eigene Beine stellen. Daher ist es schon mehr als eine überlegung wert, ob man den Lebensstandard sichernden Hafen der Ehe verlässt."
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