UMGANGSVERWEIGERUNG HAT VIELE FACETTEN

Salchow sprach sichDer ISUV-Bundesvorsitzende Michael Salchow wehrt sich gegen die platte Vereinfachung:

"Umgangsverweigerung hat viele Ursachen und Facetten. Es sind nicht immer die Žbösen` Mütter, die den `bravenŽ Vätern aus reiner Böswilligkeit den Umgang verweigern. Jede Umgangsverweigerung hat ihre individuelle Geschichte und ihre individuellen Ursachen."Nach den Erfahrungen des Verbandes sind kleine Kinder bis acht Jahren am einfachsten und wirksamsten zu manipulieren und gegen einen Elternteil zu indoktrinieren. Je älter Kinder werden, umso schwieriger wird es, ihnen einen Elternteil auszureden - es sei denn, dieser diskreditiert sich selbst dadurch, dass er versucht, das Kind für sich und "seine Version der Trennung" zu instrumentalisieren. Gerade Jugendliche lassen sich nicht mehr einfach beliebig zum Umgang 'bestellen', wenn es dem Vater oder der Mutter gerade einmal passt. Jugendliche wollen umworben sein und selbst (mit-)entscheiden, sie wollen sicher sein, dass es der Elternteil mit ihnen "ernst" meint, dass er seine Freizeitinteressen hintanstellen kann und will, dass er Unterhalt zahlt...

 für mehr Mediation aus: "Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Umgangsverweigerung per Gerichtsurteil unterbunden werden kann. Bei Jugendlichen hilft nur das direkte Gespräch, bei kleinen Kindern ist Mediation der Schlüssel zur Wiederaufnahme des Gesprächsfadens."

Salchow distanziert sich von Gruppen, die - hinter vorgehaltener Hand - bei Umgangsverweigerung keinen Unterhalt mehr zahlen wollen: "Das überzeugendste Argument dazu, die Zuneigung der Kinder - möglicherweise gar erst im Erwachsenenalter - wieder zu gewinnen, ist die Pflichterfüllung im Kindesunterhalt. Diese Leistung der Unterhaltszahler müsste seitens der Politik und der Medien mehr gewürdigt werden, so dass sie den Kindern auch bewusst wird."