Unterhaltspflichtige - geschröpft und pauschal diffamiert
Salchow verwahrte sich entschieden dagegen, Unterhaltspflichtige pauschal zu diffamieren. Er forderte die Politiker auf, diese gezielt lancierten Verdächtigungen nicht gedankenlos zu übernehmen, sondern vielmehr eine Statistik in Auftrag zu geben, aus der sowohl Leistungen, als auch Leistungsdefizite der Unterhaltszahler hervorgehen.
Salchow kritisierte in diesem Zusammenhang die Politik: "Wenn Unterhaltsvorschuss geleistet werden muss, hat dies vielfach auch seine tiefere Ursache ii einem unsozialen Steuersystem. Wer Unterhaltspflichtige wie Ledige besteuert, vergisst ganz einfach die Kinder, die der Unterhaltspflichtige - im Gegensatz zum Ledigen - mit zu versorgen hat. Was aber der Staat vorweg verweigert oder einspart, kann nicht mehr an Kinder verteilt werden."
Salchow forderte einen "grundsätzlichen familienpolitischen Paradigmenwechsel in Bezug auf Unterhaltspflichtige". Sie müssen nach seiner Ansicht den "gleichen steuerlichen Status" wie in der Ehe haben, wenn nach der Scheidung weiterhin Kinder zu versorgen sind.
In diesem Zusammenhang stellte Salchow fest: "Es ist einfach ein Skandal, dass der Staat so am Zerbrechen einer Ehe noch verdient, dass er gerade dann, wenn auf Grund der doppelten Haushaltsführung höhere Kosten entstehen, mit der Lohnsteuerklasse I dem/der Betroffenen noch tiefer in die Tasche greift !
Gerecht wäre die Beibehaltung der Lohnsteuerklasse III, sofern weiterhin Kinder zu versorgen sind. Alternativ dazu wäre auch denkbar, dass geleisteter Kindesunterhalt von der Steuer abgesetzt werden kann."
Nach Auffassung des Verbandes werden die Probleme von Unterhaltspflichtigen von den Politikern nicht öffentlich aufgegriffen, werden verschwiegen oder schlicht verdrängt.
"Sowohl Kanzler als auch Kanzlerkandidat haben öffentlich Familienpolitik auf ihre Fahnen geschrieben. Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Unterhaltspflichtigen werden jedoch - von beiden - nicht gemacht", kritisierte der ISUV-Vorsitzende.