Zu spät auf die Auswirkungen des demographischen Wandels gekommen

Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) kritisiert, die gegenwärtige Debatte um die Auswirkungen des demographischen Wandels, weil sie zu spät kommt und weil die damit verbundene soziale Ungerechtigkeit aus wahltaktischen Manövern ausklammert wird. „Die Auswirkungen des demographischen Wandels waren seit den achtziger Jahren vorhersehbar. Keine Bundesregierung hat ernstlich dagegen gesteuert, vielmehr wurde das Problem ausgesessen und an die nächste Regierung weitergereicht. Mit der Lüge, „Die Rente ist sicher“, konnte man Wahlen gewinnen. Was jetzt von der Regierung als „Demografiestrategie“ verkauft wird, ist nichts als Kosmetik und verzweifelter Aktionismus.“, kritisiert der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler. ISUV kritisiert, dass die Leistungen der Menschen mit Kindern sozialstaatlich nicht angerechnet wurden und weiterhin nicht werden. Der Verband fordert eine viel stärkere Berücksichtigung der Kindererziehung bei der Rente. Des Weiteren ist zur Stabilisierung des Sozialstaats eine gezielte Einwanderung dauerhaft notwendig.

Der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler stellt fest: „Grundlage des Sozialstaats ist der Generationenvertrag, wer Kinder erzieht, leistet einen Beitrag zum Funktionieren des Rentensystems, des Sozialstaats überhaupt. Das darf nicht einfach aus wahltaktischen Überlegungen ausgeklammert werden. Es kann nicht sein, dass Menschen, die für Erziehung und Ausbildung der Kinder erhebliche Mittel aufgewendet haben, in die Altersarmut schlittern. Besonders bedroht davon sind Eltern, deren Rentenanwartschaften bei der Scheidung im Zuge des Versorgungsausgleichs aufgeteilt wurden. Eine erheblich stärkere Berücksichtigung der Erziehungsleistungen beider Elternteile in Form von Rentenanwartschaften bringt ihnen eine erhebliche Entlastung, sie muss in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden.“

Nach Auffassung des Verbandes kommen die Maßnahmen gegen den Geburtenrückgang 35 Jahre zu spät. Das generative Verhalten ändert sich nach Aussagen von Wissenschaftlern nur sehr langfristig. ISUV fordert eine gezielte Einwanderung. „Menschen müssen gezielt für den Arbeitsmarkt angeworben werden. Mit der Anzahl der Erwerbstätigen steht und fällt auch die Leistungsfähigkeit des Sozialstaats. Der Blick nach Australien, Neuseeland oder Kanada zeigt, dass Einwanderung sozialverträglich gestaltet werden kann.“ (Linsler)

Kontakt

Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV)
ISUV-Bundesgeschäftsstelle
Postfach 210107
90119 Nürnberg
Tel. 0911 550478
Fax 0911533074
info(at)isuv(dot)de

ISUV-Vorsitzender Josef Linsler
Ulrichstraße 10
97074 Würzburg
Tel. 0931 663807
Mobil 0170 4589571
j.linsler@isuv.de

ISUV-Pressesprecherin Caroline Kistler
Fachanwältin für Familienrecht
Maximilianplatz 17
80333 München
Tel. 089 59997373
c.kistler@isuv.de