Ehemalige Ratspräsidentin der evangelischen Kirche fordert Führerscheinentzug für Rabenväter

Margot Käsmann, ehemals Vorsitzende des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland, inzwischen zur BILD-Kolumnistin avanciert, fordert den "Rabenvätern" den Führerschein zu entziehen.

In den USA hat man damit Erfahrungen gemacht, es aber schnell wieder gelassen. Warum, weil es ein untaugliches Mittel ist. Bei näherem Hinsehen stellt sich nämlich immer wieder heraus, dass viele Väter zahlen wollen, aber nicht können, weil sie zu wenig verdienen.

Zur Kenntnis genommen werden muss, dass die sogenannten Alleinerziehenden vielfach nicht alleine erziehen, sondern getrennt erziehen. Immer mehr unterhaltspflichtige Mütter und Väter haben einen großen Anteil an Betreuung übernommen. Sie steuern somit einen großen Anteil an Naturalunterhalt bei.

Dass Geschiedene mit Kindern in die Armutsfalle tappen liegt nicht an der schlechten Zahlungsmoral der Väter, sondern an vielfach immer niedrigeren Gehältern im Zusammenhang mit dem internationalen Lohndumping. Schon seit Jahren werden ständig die Unterhaltsbeträge der Düsseldorfer Tabelle angehoben, aber immer mehr Unterhaltspflichtige verdienen weniger. Die Folge ist, dass immer öfter nicht oder nur zum Teil der volle Unterhalt gezahlt werden kann.

Es liegt nicht an der Zahlungsmoral der Väter, sondern zum Teil auch an einer seit Jahrzehnten verfehlten, ungerechten Familien- und Steuerpolitik. Unterhaltszahler werden wie Ledige besteuert, das kinderlose Doppelverdiener-Ehepaar kommt dagegen in den Genuss des Ehegattensplittings. Kindesunterhalt kann steuerlich nicht berücksichtigt werden. Darunter leiden die Alimentenzahler ganz besonders, vielen von ihnen bleibt am Monatsende gerade einmal der Selbstbehalt, das ist ein wenig mehr als der Sozialhilfesatz – und der wird manchmal unterschritten.