Tag des Ehrenamtes: „Für die einen bleibt es bei Worten, andere bekommen Silberne Löffel.“

Ob Dienst bei der Feuerwehr oder Engagement im Sportverein, in Wohlfahrtsverbänden, in gemeinnützigen Verbänden, Vereinen oder Selbsthilfegruppen, all diese altruistischen Aktivitäten entlasten den Staat und werden von Bürgern und Bürgerinnen dankbar angenommen. Dieses Engagement wird allerdings gerade vom Familienministerium oft nicht nach Leistung und Nachfrage von Bürgern respektiert und gefördert, sondern teils einseitig nach identitätspolitischen Gesichtspunkten. „Für die einen bleibt es bei Worten, andere bekommen Silberne Löffel. Unser Leitbild ist die Trennungsfamilie, d. h. Kinder sollen trotz Trennung und Scheidung der Eltern ungehindert Kontakt zu beiden Eltern haben. Dafür engagieren sich bundesweit in 60 Kontaktstellen unsere ISUV-Aktiven. Ich frage mich schon, ist dieses Engagement weniger sozial integrativ als das Engagement für Alleinerziehen, das vom Familienministerium einseitig gefördert wird“, hinterfragt die ISUV-Vorsitzende Melanie Ulbrich. 

Förderung der Digitalisierung

 ISUV setzt sich grundsätzlich für stärkere Förderung gemeinnütziger Verbände und Vereine ein. „Das gilt insbesondere jetzt, schließlich haben viele Ehrenamtliche in der Krise ihr Engagement, ihre Information, ihr Coaching online fortgesetzt und intensiviert. Die Digitalisierung macht auch vor ehrenamtlichen Einrichtungen nicht Halt. Gerade dies ist eine große fachliche und finanzielle Herausforderung“, hebt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler hervor. 

 

Transparenz der Förderrichtlinien

ISUV fordert Transparenz der Förderrichtlinien, klare Kriterien, das zivilgesellschaftliche Engagement für die jeweils betroffenen Menschen muss nachweisbar sein. „Förderungswürdig sollte Hilfe für Betroffene sein, nicht Veranstaltungen für die Galerie. Bei näherem Hinsehen stellt sich die Frage, wird die richtige opportune Gesinnung gefördert oder das tatsächliche gemeinnützige Engagement“, fordert Ulbrich.  

Vielfach wird der starke Einfluss der Großkonzerne und Wirtschaftsverbände auf die Politik kritisiert. Faktisch besteht der auch bei einigen identitätspolitisch genehmen Verbänden und Vereinen. „Es fehlt die Transparenz, das pluralistische Controlling seitens der Gesellschaft, der Medien. Gesetzte Narrative verhindern Recherche, Offenheit für Kritik“, beklagt Linsler.

 

Trotz Trennung Scheidung: Miteinander statt gegeneinander

Den Verband ISUV gibt es seit 45 Jahren. Er coacht Getrenntlebende und Geschiedene. Seine Handlungsmaximen sind: „Trennung – Scheidung: Chance zum Neuanfang“, Trennung – Scheidung: Einvernehmlich – im Sinne des Kindeswohls – kostengünstig“, Leitbild ist die Trennungsfamilie: „Getrennt, aber gemeinsam erziehen“, „Gemeinsam betreuen, gemeinsam bezahlen“. In bundesweit 60 Kontaktstellen engagiert sich der Verband und informiert in öffentlichen Veranstaltungen, in online Veranstaltungen, durch Broschüren, Ratgeber, durch die Vereinszeitschrift, durch Homepage, durch Foren. ISUV coacht seine Mitglieder in der Trennungsphase nach dem Motto „Geschiedene helfen Geschiedenen“, indem „Hilfe zur Selbsthilfe“ geboten, Resilienz und Empathie für gemeinsame Elternschaft geweckt wird. In Sozialen Medien, Presseerklärungen, Lobbyarbeit wirbt der Verband für das von Familienministerin Lisa Paus beschworene, aber nicht praktizierte: „Miteinander statt Gegeneinander“ trotz Trennung und Scheidung.