Anpassung an die gesunkenen Nettolöhne
Der rechtspolitische Sprecher des Verbandes Rechtsanwalt Dr. Hans-Peter Braune stellte fest:
"Es ist klar, wenn die Eltern weniger verdienen, tangiert das auch die Kinder. Es geht nicht, dass die Löhne sinken und die Unterhaltssätze regelmäßig erhöht werden. Die Senkung der Regelbeträge ist sehr moderat, sie hat kaum finanzielle Auswirkungen. Vielmehr geht von der Senkung die Signalwirkung aus, dass Unterhaltsätze und Löhne in einem engen Zusammenhang stehen, dass Unterhalt nicht nur erhöht, sondern auch gesenkt werden muss. Geändert hat sich nichts an der Tatsache: Haben zwei oder mehr Kinder Anspruch auf Unterhalt, reicht das Einkommen eines relativ gut verdienenden Erwerbstätigen oft nicht aus, alle Ansprüche zu befriedigen kommt dann noch Anspruch auf Ehegattenunterhalt hinzu, liegt in nahezu 90 Prozent der Fälle ein Mangelfall vor."
Der ISUV Vorsitzende Michael Salchow kritisierte:
"Dass Unterhaltszahler wie Ledige besteuert werden, ist ein Skandal, dass Kindesunterhalt besteuert wird, ist ein Skandal, dass Elternteile, die die hohen Unterhaltssätze nicht mehr zahlen können, weil sie der Staat vorher abgezockt hat, dann als Rabenmütter und Rabenväter bezeichnet werden, ist ein Skandal. Es ist ein Skandal, dass einem hart arbeitenden Alimentenzahler am Monatsende nicht mehr als
900 € Selbstbehalt bleiben, es ist ein Skandal, dass das Lohnabstandsgebot bei Unterhaltspflichtigen nicht angemessen beachtet wird. Wir fordern daher, dass das Lohnabstandsgebot stärker berücksichtigt werden muss. Schließlich erbringt ein Unterhaltszahler erhebliche Leistungen für die Gemeinschaft, indem er Unterhalt für die Kinder und Steuern zahlt."