„Familientragödien“ sind nicht Schicksal, sondern gemacht mangels menschlicher Empathie

Wieder einmal hat ein Elternteil seine Kinder und sich selbst umgebracht. Das wird als „Familientragödie“ eingestuft. Hintergrund sind in diesem Fall - wie meist - „Sorgerechtsstreitigkeiten“. Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) kritisiert, dass derartige Fälle in der Medienlandschaft nur flüchtige Sensationsmeldungen sind und mit dem Etikett „Familientragödien“ abgetan werden. „Der Begriff „Tragödie“ suggeriert, dass in diesen Fällen gleichsam wie in der griechischen Tragödie ein unabwendbares Schicksal die Menschen zerstört. Die sogenannten Familientragödien unserer Tage sind jedoch hausgemacht, sie kündigen sich an über einen längeren Zeitraum. Ihre Ursachen liegen in mangelnder Empathie von allen Beteiligten: der Eltern, der Sachverständigen, der Anwälte, der Richter, der Jugendamtsmitarbeiter, ... am Ende dieser Kette stehen immer die Kinder. Sie sind die Opfer.“, kritisiert der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler. Der Verband fordert, dass diese „Familientragödien“ gesammelt und analysiert werden.

ISUV fordert folgende Schritte:

-       Dass die gemeinsamen Strukturen dieser Fälle herausgearbeitet werden, so lässt sich eine Strategie entwickeln.

-       Dass Gutachter lösungsorientiert mediativ arbeiten. Sie dürfen nicht dividieren, sondern integrieren,

-       Dass sich Anwälte in Sorgerechtsstreitigkeiten in Wort und Schrift zurückhalten, keine Konfliktstrategien fahren, sondern mediativ wirken,

-       Mediation zur Erhaltung des familialen Systems einschließlich der Großeltern. Gerade bei Trennung der Eltern sind Großeltern stabilisierende Faktoren.

-       Wichtig sind therapeutische Elterngespräche, die für beide Eltern verpflichtend sind. Dadurch können Absichten transparent gemacht und Lösungswege aufgezeigt werden. Nur so kann verhindert werden, dass ein Elternteil vereinsamt, depressiv wird und sich fatalistisch abkapselt.

„Es muss einfach ein Paradigmenwechsel her. Der ganze Apparat von Experten darf nicht mehr beim Kampf ums Kind mithelfen, sondern er muss sich beim Kampf fürs Kind zwecks Erhaltung des familialen Systems nachhaltig engagieren.“, fordert Linsler.

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