Geschiedenen droht Altersarmut - Jeder Zweite kann sich keine Altersvorsorge leisten

Nürnberg (ISUV) Die Deutschen sorgen immer weniger fürs Alter vor - oder treffender, sie haben immer weniger Geld, das sie auf die Hohe Kante legen können. Laut einer Studie kümmert sich jeder Dritte nicht um seine finanzielle Zukunft. Viele können es sich einfach nicht leisten, Geld langfristig zurückzulegen. Private Altersvorsorge wird für viele Menschen in Deutschland zunehmend zur Ausnahme, ja zum Luxus. Nach Erfahrungen des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht (ISUV) kann sich jeder zweite Geschiedene keine zusätzliche private Altersvorsorge leisten. "Das ist nicht erst heute so, sondern schon seit Jahren.Oft entstehen durch den Versorgungsausgleich zwei Sozialfälle, die daran aus eigener Kraft auch nichts ändern können, weil sie einfach zu wenig verdienen.", hebt der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler hervor.

Diese angeblich neue Erkenntniss geht aus dem Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes hervor. Demnach gaben 30 Prozent der Befragten an, finanziell nicht für die Zukunft vorzusorgen - deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.

Für Sparkassen, die die Studie in Auftrag gegeben haben, ist natürlich "besonders alarmierend, dass 16 Prozent sich eine Vorsorge nach eigenem Bekunden nicht leisten können. Ein finanzielles Polster zur Absicherung werde zwar allgemein als wichtig erkannt, sagt der Sparkassenpräsident. Gleichzeitig steige aber die Zahl der Menschen, die angeben, nicht sparen zu können. - Wenn nicht mehr gespart wird, stellt das die Sparkassen in Frage.

Und welch eine Überraschung: Die Umfrage zeigt, dass es vor allem Menschen mit geringem Einkommen sind, die nicht vorsorgen - sprich sparen können. Unter denen, die monatlich weniger als 1000 Euro zur Verfügung haben, liegt der Anteil der Nichtsparer bei mehr als 50 Prozent. Der Sparkassenpräsident Fahrenschon - einst Bayerischer Finanzminister - fordert daher auch politisch ein Umdenken: "Gerade im Blick auf mittlere und einkommensschwache Haushalte muss die Bedeutung des Sparens zum Vermögensaufbau wieder besonders betont werden." - Das ist natürlich sehr klug gesprochen, aber was sollen sie denn sparen, wenn sie alles brauchen und dann noch Schulden machen müssen um den Alltag zu finanzieren. "Auch die ungelöste Eurokrise tut ein Übriges." (Linsler)

Laut Studie ist unter "den Jungen" die Sparneigung äußerst gering ausgeprägt. Bei den 14- bis 29-Jährigen gab nur jeder zweite an, für den Lebensabend zu sparen. Im vergangenen Jahr war es laut Studie nur jeder Vierte. "Die Zahlen signalisieren ein beunruhigend großes Desinteresse der jungen Generation an den Themen Altersvorsorge und langfristiges Sparen", sagte Fahrenschon. "Kein Wunder, sind die meist hedonistischen Jugendlichen durch Werbung auf Konsum im Hier und Jetzt getrimmt.", kommentiert der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler.

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