Keine Domestizierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft

ISUV-Vorsitzender Josef Linsler stellte fest: "Die sogenannte "wilde Ehe" ist heute schon genügend juristisch domestiziert. Wir wissen von Betroffenen, das geschieht gegen ihren Willen. Paare, die ein Bündnis auf Treu und Glauben eingehen, entziehen sich bewusst dem strengen deutschen Familienrecht, sie wollen zusammenbleiben, so lange es gutgeht. Sie wollen selbst entscheiden, wann und wie sie sich trennen, sie wollen die ganze teure Ochsentour einer juristischen Scheidung vermeiden. Dafür nehmen sie auch Nachteile in Kauf: Sie zahlen mehr Steuern und sind sozialrechtlich benachteiligt. Es ist daher schon ein starkes Stück, wenn der Juristentag dieses Bisschen gestalterische Freiheit von Privatleben regulieren will."

Des Weiteren kritisierte der ISUV-Vorsitzende: "Wir als Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) wenden uns grundsätzlich gegen die Aushöhlung der nichtehelichen Partnerschaft als Lebensform mit eigenem Profil. Jeder soll die Lebensform wählen können, die seinen Lebensvorstellungen entspricht, der Staat - und erst Recht Juristen sollten das akzeptieren und nicht manipulativ eingreifen. Auf Unverständnis stößt bei Betroffenen, wenn der Juristentag Gutachten erstellen lässt und damit ein "schutzwürdiges Vertrauen" von Partnern nichtehelicher Lebensgemeinschaften propagiert, das es zu schützen gilt. Das riecht doch sehr stark nach Eigennutz."

Zurück