Wenig Verständnis für zweifelnde Väter
Der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler stellte in Bezug auf zweifelnde Väter fest:
Das Gesetz geht an der Wirklichkeit vorbei. Die Praxis zeigt, ein zweifelnder Vater möchte diskret Aufklärung ohne das familiale System gleich in Frage zu stellen oder gar die Beziehung zum Kind zu zerstören. Aber es ist die quälende Ungewissheit, die Betroffene erst dann zur Ruhe kommen lässt, wenn sie Gewissheit durch einen Gentest geschaffen haben. Daher wird es auch weiterhin - trotz harter Bestrafung - geheime Vaterschaftstests geben. Allerdings werden Väter jetzt Labors im Ausland beauftragen, denn Labors im Inland werden auch bestraft, wenn sie heimliche Vaterschaftstests durchführen. Wer die Debatte im Bundestag verfolgte, konnte mit Verwunderung feststellen: Für alle Eventualitäten - z. B. Nachzug ausländischer Familien - hatten Abgeordnete einiger Fraktionen mehr Empathie als für belogene Kuckuckskinder und betrogene Väter. Betroffene fragen sich: Bestand hier so dringender Regelungsbedarf?"
In der Bundesrepublik kommen jährlich nach Schätzungen zwischen 35 000 und 70 000 Kinder als Kuckuckskinder zur Welt, d. h. der auf der Geburtsurkunde genannte Vater ist nicht der leibliche Vater.