Familienarbeit – Schritt in die richtige Richtung: „Familie braucht Zeit.“
Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) begrüßt den Vorschlag von Familienministerin Manuela Schwesig Eltern die Möglichkeit zu eröffnen, dass sie eine wöchentliche Familienarbeitszeit von 32 Stunden wahrnehmen können. Schwesig macht ernst mit dem zentralen familienpolitischen Ziel des Koalitionsvertrages, nämlich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. ISUV fordert, dass diese sinnvolle Forderung sachlich diskutiert und in Schritten umgesetzt wird. Der Verband kritisiert, dass Wirtschaft und der Wirtschaftsflügel der Fraktionen sich nicht auf eine Diskussion einlassen, sondern das Projekt mit dem altbekannten Argument ablehnen: nicht finanzierbar. „Wieder trotz aller Versprechen im Wahlkampf das alte familienpolitische Muster: Alles ist familienpolitisch möglich, es darf nur nichts kosten. Es hat Signalwirkung, dass die Bundeskanzlerin jegliche Diskussion des Vorschlags innerhalb der Regierung unterdrückt und die Wirtschaftinteressen präferiert.“, kritisiert der Vorsitzende des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht (ISUV) Josef Linsler.
Schwesig fordert, die Einführung einer Familienarbeitszeit von 32 Stunden in der Woche, die von beiden Elternteilen beantragt werden kann. Der Vorschlag der Familienministerin ist sinnvoll, weil Eltern dann mehr Zeit für die Betreuung und die Organisation der Betreuung haben. „Fakt ist nun mal, Familie, Kinder, Erziehung braucht Zeit, das berücksichtigt diese Initiative.“, betont Linsler.
Schwesigs Initiative fördert die Gleichberechtigung von Mann und Frau innerhalb der Familie. Der Vorschlag ist sinnvoll, wenn er sozialpolitisch flankiert wird von dem Anspruch beider Elternteile auf Vollzeitarbeit nach Beendigung der Familienarbeitszeit. Wichtig für ISUV ist: „Familienarbeitszeit wird es getrennt lebenden und geschiedenen Eltern ermöglichen ein Wechselmodell, d. h. gelebte gemeinsame Elternverantwortung trotz Trennung und Scheidung, zu praktizieren.“ (Linsler)
Schwesigs Initiative macht aber auch das Dilemma bisheriger Familienpolitik deutlich: Wirtschaftsinteressen standen immer über den Interessen von Familien. Auf Grund der Bevölkerungsstruktur muss sich die Bundesrepublik – auch jetzt noch, obwohl es schon zu spät ist - entscheiden, ob Wirtschafts- oder Familieninteressen wichtiger sind, ob für Wirtschaftspolitik oder Familienpolitik mehr Geld ausgegeben wird.
Schwesigs Initiative ist auch wirtschaftspolitisch sinnvoll, weil beide Elternteile, Vater und Mutter berufstätig bleiben. Auf Grund der Bevölkerungsstruktur ist die Wirtschaft heute und künftig noch mehr auf die Berufstätigkeit von Frauen angewiesen.
Auch in sozialpolitischer Hinsicht macht die Initiative Sinn. Auf Grund des demographischen Wandels, der Überalterung der Gesellschaft, ist der Staat geradezu auf jeden Beitragszahler angewiesen, wenn der Sozialstaat überleben soll. Wird Familienarbeit praktiziert, zahlen beide Elternteile weiterhin in die Sozialkassen ein.
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