Kinder – lieb und teuer – teuer oft sehr lang
Was die repräsentative Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen an Informationen liefert, ist nicht neu: Kinder sind teuer, Eltern erhalten zu wenig Hilfe zur Selbsthilfe, weil die gesellschaftlich sozialen Rahmenbedingungen fehlen, wie bezahlbare Betreuungseinrichtungen mit flexiblen Öffnungszeiten sowie familiengerechte Arbeits- und Karrieremöglichkeiten. Nachdenklich stimmt aber vielmehr der Satz des wissenschaftlichen Leiters der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt: „Die Unsicherheit, ja fast schon Angst vor der Familiengründung hält bei vielen Bundesbürgern an. “Kein Wunder, denn Familiengründung, d. h. nicht nur Heirat, sondern auch Kinder, ist in Deutschland mit vielen Risiken – Karriereknick, materielle Einschränkungen, Instabilität der Partnerschaft, Scheidung – behaftet. Das schreckt zumindest nüchtern denkende und kalkulierende Erwachsene ab. Es stellt sich die Frage: Wie haben es andere Länder geschafft, der Bevölkerung diese Ängste zu nehmen und besagte Risiken zu minimieren? – Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) verweist auf die skandinavischen Länder, die in den 80/90ziger Jahren eine geringe Geburtenrate hatten und durch gezielte Maßnahmen eine Steigerung der Geburtenrate erreichten.
In Bezug auf „teure Kinder“ stellt der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler fest: „Für Geschiedene ist es nicht neu, dass Kinder teuer sind. Wer sich die Zahlbeträge der Düsseldorfer Tabelle anschaut, weiß, dass Unterhaltspflichtige je nach Verdienst und Alter eines Kindes zwischen zwölf und 30 Prozent ihres Einkommens für Unterhalt aufwenden müssen. Man sieht anhand der Tabelle, Unterhalt für zwei und mehr Kinder macht den Durchschnittsverdiener arm.
ISUV kritisiert, dass Unterhaltspflichtige wie Ledige ohne Kinder besteuert werden. Des Weiteren kritisiert ISUV, dass die Kosten von Ausbildung und Studium zu wenig in den öffentlichen Fokus gerückt werden, diese müssen von vielen Eltern allein gestemmt werden. „Fakt ist einfach, das sagt die Studie, Kinder lohnen sich für den Staat, aber nicht für die Eltern. Paare ohne Kinder stellen sich in Sachen Vermögen, Freizeit und Konsum besser. Heute lassen sich Menschen nicht mehr mit der Phrase abspeisen, dass Kinder ein Glück und Segen sind.“, meint der ISUV-Vorsitzende.
Die Angst vor Scheidung, die Angst vor Instabilität der Beziehung, ist ein Grund, warum manche Männer und Frauen heute keine Familie wollen. „Viele der heute Erwachsenen haben die Scheidung der Eltern erlebt und scheuen sich deshalb vor Ehe und Kindern. Das ist nur konsequent, Scheidungen sind hierzulande kostspielig und nervenaufreibend, lebenslange Unterhaltsverpflichtungen, der Kampf um die Kinder, der Verlust der Kinder, zu Recht hat man das verinnerlicht, möchte das vermeiden, heiratet gleich gar nicht, setzt keine Kinder in die Welt.“ (Linsler)
Der ISUV schlägt zur Entschärfung von Scheidungen, zur Vermeidung von Umgangsverweigerung, zwecks gemeinsamer Elternschaft trotz Trennung und Scheidung die gesetzliche Einführung eines Wechselmodells vor, wie es schon mit Erfolg in anderen Ländern praktiziert wird.
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