Konfliktpotential wegen Impfen in Trennungsfamilien

Im Sommer gab es Streit zwischen den Elternteilen, wenn einer sich impfen ließ und der andere nicht. Das Streitpotential ist nach ISUV-Erfahrungen in Trennungsfamilien enorm angewachsen, seitdem Kinder geimpft werden können. Die Frage ist nahezu immer gleich: „Muss ich die Kinder impfen lassen, wenn die Mutter/Vater das will?“ Rechtsanwältin Maren Waruschewski, stellvertretende ISUV-Bundesvorsitzende stellt dazu fest: „Der Elternteil, der die Impfung befürwortet, hat vor Gericht gute Chancen sich durchzusetzen, es sei denn individuelle gesundheitliche Risikofaktoren sprechen eindeutig gegen das Impfen. Ab 14 Jahren muss der Wille des Kindes berücksichtigt werden.“

Nahezu alle Eltern, die anrufen, machen sich Sorgen um die langfristigen Folgen des Impfens. Sie sind der Auffassung, dass Kinder genügend Immunkräfte haben, um auch Corona zu überwinden.

Corona wird in Scheidungsverfahren, vor dem Jugendamt nicht selten auch instrumentalisiert. Ein Elternteil beschuldigt den anderen Corona-Leugner oder Anhänger von Verschwörungstheorien zu sein. „Corona-Leugner oder Verschwörungstheoretiker rufen bei uns gleich gar nicht an. Es sind einfach besorgte Elternteile, für die Gesundheit der Kinder ein hohes Gut ist, das sie langfristig gesichert sehen wollen. Sie vertrauen den offiziellen Stellen wie beispielsweise Jugendamt und dessen Informationen nicht, weil in ihren Augen zu wenig über Nebenwirkungen aufgeklärt wird“, hebt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler hervor und betont: „Bei diesen Menschen führt die Forderung nach einer allgemeinen Impflicht von Kindern zu Verhärtung oder gar Aggression.“

Am ehesten lassen sich verunsicherte Eltern überzeugen, wenn ihnen die Folgen veranschaulicht werden, die es für Kinder in Schule, Freizeit und im Kontakt mit anderen Kindern haben kann, wenn sie nicht geimpft sind. „Auch das bevorstehende Weihnachtsfest, die gemeinsame Feier mit der Familie, Rücksicht auf die Großeltern, sind Aspekt, die nachdenklich machen.“ (Linsler)