Wechselmodell bietet praktische Vorteile für gemeinsame Elternschaft nach Trennung und Scheidung

Die Diskussion ums Wechselmodell ist erstarrt. Die Argumente der Befürworter und Gegner dieser Betreuungsform sind ausgetauscht. Was die Kontrahenten eint, beide argumentieren mit dem Kindeswohl, d. h. sie beanspruchen beide das Kindeswohl für sich. Was bleibt ist oft nur Polemik und Verhärtung der Fronten. „Weg von der ideologischen Diskussion. Die praktischen Vorteile des Wechselmodells sollten in den Vordergrund gestellt werden. Jetzt ist die Politik am Zuge aus dieser Sackgasse herauszuführen und zu entscheiden, wie das Wechselmodell künftig in Deutschland praktiziert werden kann.“, fordert der ISUV-Vorsitzende Rechtsanwalt Ralph Gurk.

Das Wechselmodell bietet einen praktischen Rahmen dafür, dass beide Eltern berufstätig sein können. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, hat die Trennungsfamilie mehr Geld und das hilft auch den Kindern, verleiht ihnen mehr soziale Sicherheit, verhindert Kinderarmut. Wenn beide Elternteile arbeiten, sind sie sozialversichert, erwerben beide Rentenanwartschaften, was zu mehr Sicherheit  beiträgt, was letztlich hilft Altersarmut zu verhindern. „Diese sachlich praktischen Erwägungen sollten bei der Diskussion ums Wechselmodell im Vordergrund stehen. Man erkennt dann schnell, dass die Umsetzung des Wechselmodells in der Trennungsfamilie eine alternativlose gesellschaftliche Notwendigkeit ist.“, stellt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler fest.

Der Verband kritisiert die „ideologische Diskussion“ um das Wechselmodell. „Das Wechselmodell hat nichts mit Frauenrechten oder Männerrechten zu tun. Es geht um den Erhalt gemeinsamer Elternschaft nach Trennung und Scheidung, es geht um die Trennungsfamilie, es geht darum, dass Kinder keinen Elternteil verlieren, es geht um die Vermeidung von Loyalitätskonflikten. Das sind alles ganz praktische Fragen, gefragt ist systemisches Denken, keine Genderschablonen.“, kritisiert Linsler.

ISUV möchte, dass sich die Parteien „bekennen“ wie dies beispielsweise bisher nur die FDP in einigen Landesverbänden gemacht hat. Wenig optimistisch ist man bezüglich Impulse seitens der Bundesregierung. „Vor der nächsten Bundestagswahl passiert da nichts mehr, schließlich ist der Wahlkampf schon eingeläutet. Das Wechselmodell gilt als ein Thema, mit dem man möglicherweise Wahlklientel verlieren könnte. Aber auch gewinnen könnte, was ängstlich vergessen wird.“ (Linsler)

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