Weltkindertag Die Kinder sind unsere Zukunft – Welche Zukunft haben Kinder?  

Nürnberg „Kindern ein Zuhause geben“, lautet das Motto, des diesjährigen Weltkindertages. Das „Zuhause“ ist für Kinder weit mehr als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. „Zuhause sein“, heißt, sich geborgen fühlen, Sicherheit haben, spontan sein können, Gefühle zeigen, sich öffnen können, vertrauen können, verstanden werden, Vertrauen haben gegenüber den Eltern, nicht benachteiligt, nicht arm zu sein. „Definiert man das Zuhause so, so haben viele Kinder kleinere und größere Defizite. Am wichtigsten ist für Kinder, dass sie zwei gleich fürsorgliche Elternteile haben, auf die sie sich verlassen können und daher nicht verlassen sind“, stellt der Pressesprecher des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht (ISUV) Josef Linsler fest. Deswegen fordert der Verband seit Jahrzehnten gemeinsame gelebte Elternschaft nach Trennung und Scheidung.  

Tatsache ist, dass in der Bundesrepublik heute ein Kind ein Armutsrisiko ist, je mehr Kinder umso größer wird das Armutsrisiko. Das hat eine Studie jüngst wieder einmal bestätigt. Hauptrisiko für Kinderarmut ist neben Arbeitsplatzverlust die Trennung und Scheidung der Eltern. „Jetzt muss das gleiche Familieneinkommen für zwei Wohnungen, zwei Haushalte reichen. In 80 Prozent der Fälle reicht ein Einkommen dann aber nicht mehr. Als Anwalt sehe ich immer wieder, nur wenn beide Elternteile arbeiten, entgehen Kinder nach einer Trennung und Scheidung dem Armutsrisiko“, stellt der ISUV-Bundesvorsitzende Rechtsanwalt Ralph Gurk fest. Er fordert deswegen Betreuungsangebote, die „bezahlbar“ sind. „Wichtig sind insbesondere flexible Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen“, fordert Gurk und appelliert an die Eltern selbst: „Flexibel müssen aber auch die Eltern selbst sein. Im Rahmen eines Wechselmodells können sie selbst die Betreuungszeiten bestimmen.“

Wie erleben Kinder Armut? Weniger Geld bedeutet weniger Partizipation, weniger Anerkennung, weniger soziale Integration - insbesondere auch weniger Bildung. „Armut erleben Kinder besonders intensiv, hautnah, im Kindergarten, in der Schule, am Geburtstag, in Bezug auf Freizeitmöglichkeiten, Geschenken, Hilfe bei den Hausaufgaben. Viele Kinder getrennterziehender Eltern sind auf Hartz IV-Leistungen angewiesen. Ihr Zuhause hat Defizite, das spüren Kinder“, kritisiert Linsler.

„In Sonntagsreden wird immer wieder hervorgehoben: Die Kinder sind unsere Zukunft. Ich frage mich, welche Zukunft hat die Bundesrepublik, wenn Kinder mit das größte Armutsrisiko in unserer Gesellschaft sind?“ (Gurk)  

ISUV – Kompetenz im Familienrecht seit über 40 Jahren

Der ISUV vertritt als größte deutsche und überparteiliche Solidargemeinschaft die Interessen von Bürgern, die von Trennung, Scheidung und den damit zusammenhängenden Fragen und Problemen betroffen sind. ISUV ist unabhängig, bundesweit organisiert und als gemeinnützige Organisation anerkannt.

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